Wenn die Erde irgendwo entlang der Plattengrenzen im Meer oder an den Hot Spots bebt, ist nicht selten Tsunamigefahr in Verzug. Hat der Erdstoß dann noch eine Stärke von 7 oder mehr auf der Richter-Skala wird es kritisch. Vor allem entlang des Pazifischen Feuerrings im Stillen Ozean gibt es immer wieder solche größeren Erdbeben, die zu einem Tsunami führen. Hier tauchen die dichteren ozeanischen Platten unter die Kontinentalplatten ab, ein Vorgang, den die Geowissenschaftler Subduktion nennen. Bei der Subduktion verhaken sich die Platten ineinander und es bilden sich Spannungen im Gestein. Durch eine plötzliche ruckartige Bewegungen der Bruchschollen lösen sich diese Spannungen auf – die Erde bebt.
Der Meeresboden wird dabei heftig durchgeschüttelt und stark abgesenkt oder nach oben geschnellt. Die gewaltigen Wassermassen, die über der geologischen Störung liegen, werden durch das Beben aus dem Gleichgewicht gebracht und in eine vertikale Bewegung versetzt. Bei dem Versuch das Gleichgewicht wieder herzustellen, entstehen unter dem Einfluss der Schwerkraft mehr oder minder starke Wellen. Wenn sehr große Bereiche des Meeresbodens deformiert werden, ist der Effekt manchmal so stark, dass sich ein Tsunami bildet.
Die so entstandenen langgestreckten Meereswellen breiten sich dann mit großer Geschwindigkeit kreisförmig vom Erdbebenherd aus. Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch im alltäglichen Leben beobachten, wenn man einen Stein in einen Teich oder ganz einfach in eine Badewanne wirft.
Zwar werden die meisten Tsunamis von Seebeben ausgelöst, es gibt aber auch andere Ereignisse am Meeresboden oder in der Nähe der Ozeane die zu den gigantischen Wogen führen können…
Stand: 06.08.2000