Lebensräume

Wer hier alles so lebt…

Von bizarren Korallen und bunten Fischen

Das Great Barrier Reef – ein gigantisches Aquarium, in dem man vor so viel exotischer Farbenpracht gar nicht weiß, wo man zuerst hingucken soll.

Feuerfisch © California Academy of Science

Über 350 Korallenarten gibt es hier und dabei sind der Farben- und Formenvielfalt keine Grenzen gesetzt. Sie sehen aus wie gewaltige Türme, spitze Hirschgeweihe und gallertartige Riesengehirne. Oder sie wachsen zu verästelten Bäumen, dombildende Strukturen und weiten Trichtern empor. Die im Great Barrier Reef am weitesten verbreitete Korallenarten sind Baum-, Hirn-, Geweih-, Pilz- und Tischkorallen. Außerdem sind in dieser Unterwasserwunderwelt auch noch weiche Korallen zu Hause. Diese sondern aber nicht wie die riffbildenden Korallen Kalk ab, sondern sind pflanzenähnlicher und haben lederartige weiche Skelette. Besonders prachtvoll sind die Korallen des Great Barrier Reef im November während der alljährlichen Korallenblüte.

Doch nicht nur bizarre Korallenkonstruktionen sind charakteristisch für das Great Barrier Reef. Tropische Fische in allen Nuancen des Farbspektrums gleiten durch das kristallklare Wasser. Die meisten Fische sind erstaunlich zutraulich und die enorme Artenvielfalt ist beeindruckend. Fast 2.000 verschiedene Fischarten schwimmen hier durch die Korallenstöcke – das ist ein Zehntel aller bekannten Fische. Aus dieser Vielzahl ragen vor allem der Clownfisch und der Papageienfisch hervor, dem besonders die winzigen Korallenpolypen und ihre Kalkskelette schmecken – ohne größere Probleme kann er sie mit seinem Kiefer zerbrechen. Aber auch größere Fische, wie der gewaltige Zackenbarsch oder Riffhaie ziehen hier ihre Runden.

Erwähnenswert ist auch noch der Rotfeuerfisch. Einer der schönsten Riffbewohner ist aber gleichzeitig auch einer der gefährlichsten. Taucher sollten ihm in einem gehörigen Abstand begegnen, denn sein Gift, das er mit den Stacheln seiner Rückenflossen verteilt, kann tödlich sein.

Ein weiterer Bewohner der in zahlreichen Blau- und Grüntönen schimmernden Lagune ist die badewannengroße und bis zu 260 Kilogramm schwere Riesenmuschel (Mördermuschel), die fest zwischen den Korallenstöcken sitzt.

Ansonsten beheimatet das Riff noch viele andere Meeresbewohner, wie unter anderem Schwämme (10.000 Arten), Weichtiere (4.000 Arten), Seegras (500 Arten) und Krebstiere. Muscheln und Würmer sind hier ebenso zu Hause, wie Schnecken, Seeigel und Seesterne, die die Korallenstöcke abweiden.

Und mit etwas Glück kann dem Besucher des Great Barrier Reef zwischen Oktober und April am Strand der ein oder anderen Insel die grüne Seeschildkröte beim Ablegen ihrer Eier begegnen.

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Stand: 26.10.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Great Barrier Reef
Bedrohte Wunderwelt des Meeres

Tückische Gefahr im kristallklaren Wasser
Wo liegt das Riff und wie kam es zu seinem Namen?

Das größte Lebewesen unserer Zeit
Sogar vom Mond aus ist es noch zu erkennen...

Die Riff-Baumeister
Korallenpolypen, Kalkskelette und Korallenstöcke

Leben auf einem toten Kern
Stadien des Riffwachstums

Ganz schön anspruchsvoll...
Die Lebensbedingungen der Korallen

Was für Rifftypen gibt es?
Schon Darwin kannte sie

Wer hier alles so lebt...
Von bizarren Korallen und bunten Fischen

Gefahren lauern überall
Vorsicht vor Haien, Krokodilen und box jelly-fish

Ein Klimaphänomen lässt Korallen erblassen
El Nino und seine Folgen

Von Eingriffen des Menschen...
...und wie man Riffe wiederherstellen kann

Haben Korallen heilende Kräfte?
Schutz vor bösen Geistern und Wundermittel gegen fast alles

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