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Wettlauf zwischen Hase und Igel

Wer ist schneller: Dopingfahnder oder Gendoper

DNA-Analyse mittels Elektrophorese © PNNL

„Es gibt viele Einfallstore für Gendoping“, befürchtet Professor Armin Grunwald vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). „Wir sehen sie, analog zu den konventionellen Dopingmethoden, vorrangig im Spitzensport, aber auch im ehrgeizigen Bodybuilding zum Muskelaufbau und – zeitlich versetzt – beim Muskelerhalt im Graubereich zwischen Therapie, Life-Style und Missbrauch.“

Auf dem Weg zur Anti-Gendopingstrategie

Das bestehende System von Dopingkontrollen und Sanktionen innerhalb des Spitzensports kann Doping aber nur begrenzt verhindern. Deshalb sollten laut dem TAB weitere Maßnahmen ergriffen werden, um zu vermeiden, dass durch Gendoping die Dopingspirale eine weitere Drehung erhält und Erfolge im Anti-Doping-Kampf entwertet werden. Das TAB sieht vier Elemente einer spezifischen Anti-Gendopingstrategie:

  • Die kontinuierliche Beobachtung Gendoping-relevanter wissenschaftlicher Trends und pharmazeutischer Entwicklungsvorhaben im Sinne eines Frühwarnsystems,
  • die Forschung und Entwicklung im Bereich Nachweis-, Test-, Kontrollverfahren,
  • eine Konkretisierung der Doping-Verbotsliste, um die Bestimmtheit der bestehenden Straftatbestände zu gewährleisten,
  • Aufklärung und Information: Gendoping-Prävention sollte als eigenständige Aktivität zusätzlich zum Dopingkontroll- und -sanktionssystem etabliert werden und alle Risikogruppen in den Blick nehmen.

Erster Erfolg im Kampf gegen Gendoping

Ein erster wichtiger Schritt im Kampf gegen Gendoping ist mittlerweile längst gelungen. Denn ein Forscherteam um Professor Mario Thevis und Professor Wilhelm Schänzer von der Deutschen Sporthochschule Köln hat im Jahr 2009 ein Nachweisverfahren für eine Gendopingsubstanz – GW1516 – entwickelt. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Rapid Communications in Mass Spectrometry“ berichten, konnten sie den Wirkstoff massenspektrometrisch identifizieren.

Bei GW1516 handelt es sich um einen so genannten PPAR delta Agonisten, der erst seit 2009 als Gendopingmittel auf der Dopingliste steht. GW1516 befindet sich zurzeit in fortgeschrittenen Tests und soll künftig im Normalfall eine Behandlung von Fettleibigkeit und metabolischem Syndrom ermöglichen. Die Substanz führt nach Angaben der Kölner Forscher aber auch zur vermehrten Bildung von Ausdauermuskulatur sowie von Enzymen für die Energiegewinnung aus Fetten – dies konnte in Tierversuchen nachgewiesen werden. Im Sport könnte diese Substanz deshalb zur Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit missbraucht werden.

Nötige Mittel vorhanden

Die Ergebnisse des Kölner Teams zeigen, dass die generelle Aussage revidiert werden muss, dass der Gendoping-Nachweis noch in weiter Ferne liegt und nur durch sehr kostenintensive Forschung erreicht werden kann. Ganz im Gegenteil: Das Aufspüren von Gendopingsubstanzen, das heißt von Wirkstoffen, die die Genexpression beeinflussen, ist heute schon mit den in den Dopinglaboratorien verfügbaren Methoden möglich.

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Stand: 12.02.2010

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Inhalt des Dossiers

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Wie gut ist das Doping-Kontrollsystem?
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Wettlauf zwischen Hase und Igel
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