China ist das Land, in dem die Flözbrände jährlich zu den größten wirtschaftlichen Verlusten führen – zumal das Land mittlerweile mehr denn je auf seine eigenen Rohstoffe angewiesen ist. Doch das Problem der Flözbrände besteht in den meisten Ländern, die Kohlebergbau betreiben, in Russland, Südafrika, Sumatra, den USA oder in Indien. Selbst in Deutschland brennt die Erde an einigen Stellen.
Indien – Abbau um den Brand herum
In der indischen Region Jharia, nordwestlich von Kalkutta, einem der wichtigsten Kohle-Abbaugebiete des Landes ist es üblich, die Kohle um die Brände herum abzubauen. Über die Hälfte aller Betriebe kämpft mit dem Problem.
Mittlerweile ist die Stadt Jharia, die von rauchenden Erdspalten umgeben ist, akut durch Einsturz gefährdet. Weil sich das Feuer unterirdisch weiterfrisst, entstehen immer wieder Erdfälle wie sie sonst eigentlich aus Karstgebieten bekannt sind. Fast 7.000 Hektar Land in der dichtbesiedelten Region sind betroffen. Über eine Million Menschen leben hier, inmitten von Rauch und Abgasen.
Indonesien – hochgiftige „Vulkane“ im Regenwald
Auch in Indonesien sind sich die Behörden mittlerweile über die Bedrohung durch Kohlebrände im Klaren. Beim indonesischen Ministerium für Energie und Bodenschätze schätzt man, dass allein in der Provinz Ost-Kalimantan auf Borneo über 76.000 Brände unter dem Wurzeln des Regenwalds schwelen. Immer wieder erzeugen sie Erdspalten, aus denen dann wie aus kleinen Vulkanen Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, Methan und Schwefeldioxid aufsteigen. Messungen des Ministeriums haben ergeben, dass allein die Konzentration des Kohlenmonoxids an den Austrittstellen mit 2.000 ppm (parts per million) bei einem Vielfachen der für einen Menschen tödlichen Dosis von 150 ppm liegt.