Astronomen stießen in den 1960er-Jahren auf sternähnliche Himmelskörper, die wesentlich leuchtkräftiger waren als alle bis dahin bekannten Objekte. Diese so genannten Quasare – Quasistellare Radioquellen – strahlten in einem Gebiet, das nicht größer als unser Sonnensystem ist, bis zu zehntausendmal mehr Energie ab als sämtliche hundert Milliarden Sterne unserer Milchstraße zusammen.
Später wurde klar, dass die Quasare ungewöhnlich helle und kompakte Zentralregionen von Galaxien sind, die sich wegen ihrer unübertroffenen Leuchtkraft über Milliarden von Lichtjahren hinweg beobachten lassen.
Gasscheibe füttert schwarzes Loch
Auch eine Theorie zur Erklärung dieses enormen Energieausstoßes ließ nicht lange auf sich warten. Und sie gilt im Großen und Ganzen noch heute: Demnach ruht im Zentrum des Quasars ein gigantisches schwarzes Loch. Dieses zieht aus der Umgebung Materie an, die sich zunächst in einer Scheibe ansammelt und es umkreist.
Aufgrund von Reibung heizt sich das Gas auf, verliert an Energie und nähert sich auf spiralförmigen Bahnen dem schwarzen Loch, bis es schließlich darin verschwindet wie Wasser in einem Abfluss. Diese heiße Gasscheibe ist für das Quasar-Leuchten verantwortlich und sie „füttert“ das schwarze Loch und lässt es wachsen.
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Schwarze Löcher häufiger als gedacht
In den folgenden Jahrzehnten wurde dann immer deutlicher, dass schwarze Löcher nicht nur in den Zentren von Quasaren sitzen, sondern vermutlich in jeder Galaxie. Auch in unserer Heimatgalaxie befindet sich eine solche Schwerkraftfalle.
Die zentralen schwarzen Löcher sind zwischen etwa einer Million und mehreren Milliarden Sonnenmassen schwer. Und die sie umgebenden Gasscheiben können unterschiedlich stark strahlen, wobei die aktuelle Wachstumsrate die Helligkeit bestimmt: Je mehr Materie das schwarze Loch aufnimmt, desto heller leuchtet die Scheibe.
Thomas Bührke / MaxPlanckForschung
Stand: 22.05.2009