Welche Planeten sind die wahrscheinlichsten „Besitzer“ eines oder mehrerer Trabanten? Und wie entstehen Exomonde? Schon in unserem Sonnensystem gibt es darauf keine einfache Antwort. Denn so vielfältig wie die Monde sind auch ihre Entstehungsgeschichten. Dennoch können sie einiges darüber verraten, wo Exomonde am ehesten zu finden sein könnten.

Aus Staub und Gas herangewachsen
In unserem Sonnensystem sind die mondreichsten Planeten die großen Gasriesen jenseits des Asteroidengürtels. Jupiter und Saturn sind massereich genug, um durch ihre Anziehungskraft ganze Hofstaaten an Monden an sich zu binden. Diese entstanden gängiger Theorie nach aus Staub und Gesteinsbrocken, die diese Planeten schon in der Frühzeit des Sonnensystems umkreisten und dann langsam zu größeren Himmelskörpern heranwuchsen. Im Falle des Saturns könnten in den Ringen sogar noch heute kleine neue Monde entstehen.
Damit dies möglich wird, muss schon die protoplanetare Scheibe um den Mutterstern in diesem Bereich dicht genug sein, um neben dem Planeten noch genug Material für einen oder mehrere Monde zu enthalten. Weil massereiche Sterne tendenziell mehr Materie an sich ziehen können, müsste die Chance für Exomonde demnach um Rote Zwerge geringer sein als um sonnenähnliche oder noch schwerere Sterne. Außerdem sind Monde um massereichere Planeten wahrscheinlicher als um sehr kleine, weil sie mehr von diesen protoplanetaren Resten in ihre Orbits ziehen können.
Tatsächlich haben Astronomen vor wenigen Jahren erstmals eine mögliche Kinderstube von Exomonden entdeckt. Sie liegt um einen der beiden jungen Planeten des rund 400 Lichtjahre entfernten Sterns PDC-70, einem Stern, der etwas leichter ist als die Sonne und der noch von seiner protoplanetaren Staubscheibe umgeben ist. Aufnahmen des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) in Chile enthüllten, dass der äußere Planet PDS-70c von einer ausgedehnten und massereichen zirkumplanetaren Staubscheibe umgeben ist. Diese könnte genug Material enthalten, um drei Trabanten von Erdmond-Größe zu bilden.