Ob in der Stahlindustrie, der Wärmeversorgung von Häusern oder beim Verkehr – in vielen Sektoren werden Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und verringerte CO2-Emissionen gesucht. Und auch digitale Dienste, wie Facebook, Netflix oder Amazon, müssten im Zuge des Klimaschutzes ihren CO2-Fußabdruck mindern. Dafür müssen vor allem die stromintensiven Rechenzentren ihren Energieverbrauch verringern.

Einsatz erneuerbarer Energien in der digitalen Infrastruktur
Eine Möglichkeit dazu: Die Rechenzentren könnten erneuerbaren Strom aus Windkraft, Solaranlagen und Co beziehen und so CO2-Emissionen einsparen. Dieser „grüne“ Betrieb von Rechenzentren ist allerdings kein neues Konzept, er wurde sogar bereits 2023 im deutschen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verankert. „Rechenzentren müssen schon zeitnah einen wesentlichen Anteil von Strom aus erneuerbaren, nicht geförderten Energien beziehen: ab 2024 einen Anteil von 50 Prozent und ab 2027 einen Anteil von 100 Prozent“, heißt es darin unter anderem.
Die „Mining-Rechenzentren“ von Kryptowährungen sollten aus demselben Grund dorthin verlegt werden, wo genügend Strom aus Wasserkraft, Solar- oder Windanlagen zur Verfügung steht. „Der CO2-Fußabdruck ist so groß, dass er Anlass genug bietet, um über die Regulierung von Krypto-Mining an Standorten mit CO2-intensiver Stromproduktion zu diskutieren“, kommentiert Christian Stoll von der Technischen Universität München. Tatsächlich haben einige Bitcoin-Miner ihre Anlagen bereits nach Island, Norwegen oder Schweden verlegt, weil dort Strom aus Wasserkraft reichlich vorhanden und günstig ist.
Grüne Energie im Streaming

Doch der Serienmarathon auf der Couch bleibt wohl vorerst wenig nachhaltig. Amazon Web Services (AWS), das Unternehmen, das die Server für Netflix, Pinterest und Spotify hostet, bezieht bisher lediglich 17 Prozent seiner Stromversorgung aus erneuerbaren Energien. Über die Hälfte des Stroms kommt noch aus Kohle- oder Gaskraft, knapp ein weiteres Viertel aus Atomkraft.