Pflanzen haben sich im Laufe der Evolution einiges einfallen lassen, damit ihre Pollen zu der Samenanlage eines Artgenossen gelangen. Nadelbäume, Gräser und viele Laubbäume bedienen sich dafür einer eher konventionellen Methode: Sie lassen die Pollen einfach vom Wind davontragen. Dieser transportiert den Blütenstaub durch die Luft – bis er hoffentlich auf dem Fortpflanzungsorgan einer anderen Pflanze der gleichen Spezies landet.

Die Windbestäubung ist die ursprünglichste Form der Bestäubung und funktioniert in der Regel recht zuverlässig. Doch sie hat einen entscheidenden Nachteil: Ihr Erfolg ist im Einzelfall letztlich eine Sache des Zufalls. Um die Fortpflanzungschancen zu erhöhen, müssen Windbestäuber daher Unmengen an Pollen produzieren. Für manche Menschen ist diese Pollenflut mit einem lästigen Nebeneffekt verbunden: Sie löst Allergien aus.
Tierische Helfer
Andere Pflanzen gehen in Sachen Bestäubung zielgerichteter vor. Sie rekrutieren tierische Helfer, die die Pollen von Blüte zu Blüte tragen. Diese Art der Bestäubung ist eine Erfindung der Angiospermen, auch Blütenpflanzen genannt. Sie bilden oft auffällige Blüten aus, um die Aufmerksamkeit ihrer Boten zu erregen und halten eine nahrhafte Belohnung in Form von Nektar bereit. Versuchen die Tiere an den süßen Saft in der Blüte zu gelangen, streifen sie die Staubgefäße der Pflanze und Pollen bleibt an ihrem Körper haften.
In Europa nutzen Pflanzen vorwiegend Insekten als Pollenzulieferer – zum Beispiel Bienen, Schmetterlinge, Fliegen, Motten, Käfer und Wespen. Doch in anderen Teilen der Welt, vor allem in den Tropen und Subtropen, sind auch Fledermäuse und Vögel häufig als Bestäuber tätig.