Windkraftanlagen sind inzwischen so günstig, dass sie sich innerhalb von drei bis fünf Monaten amortisieren. Nach diesem Zeitraum hat ein Windrad genauso viel Energie produziert wie für deren Herstellung und Betrieb investiert wurde. Bei anderen alternativen Energiequellen wie Solarzellen dauert dies beispielsweise sechs bis 18 Monate. Kohle oder Gas amortisieren sich hingegen gar nicht.

Windkraft könnte globalen Strombedarf decken
Zudem ist Windkraft die Erneuerbare Energie mit dem höchsten Ausbaupotenzial. Das weltweite Windkraftpotenzial ist sogar so hoch, dass Windkraft allein den Strombedarf unserer kompletten Zivilisation abdecken könnte, wie eine Studie zeigt. Würde man die riesigen Rotoren so nahe wie möglich aneinanderbauen, ohne dass sie sich dabei gegenseitig in die Quere kommen, könnten sie demnach weltweit 250 Terawatt Strom pro Jahr produzieren.
Selbst wenn man die Windräder lediglich an Land und in Küstennähe aufstellen würde, läge der theoretische Ertrag noch bei jährlich 80 Terawatt Strom – das ist laut Berechnungen der Forschenden das Siebenfache des gesamten Energieverbrauchs der Menschheit im Jahr 2030. „Wir sagen nicht, dass man überall Windturbinen aufstellen soll, aber wir zeigen, dass es keine fundamentale Barriere gibt, die uns daran hindert, bis 2030 mindestens die Hälfte unserer Energie aus Wind zu gewinnen“, schreiben die Autoren.

Ein Megawatt auf 16 Europäer
Und auch in Europa ist das Windpotenzial riesig. Laut einer anderen Studie wären theoretisch 4,9 Millionen Quadratkilometer Landfläche auf dem Kontinent für die Produktion von Windenergie geeignet – das entspricht ungefähr 46 Prozent der gesamten Fläche. Die größten Potenziale sehen die Forscher dabei in der Türkei, auf dem Balkan, in Russland und in Norwegen. Aber auch Teile Westeuropas seien wegen der günstigen Winde und flacher Landschaften gut für einen Ausbau der Onshore-Windkraft, also Windräder an Land, geeignet.