Angenommen, die USA oder auch Russland machen ihre Pläne wahr und richten im nächsten Jahrzehnt die ersten Mondstationen ein – wie könnten diese dann aussehen? Und welche Bedingungen erwarten die Astronauten auf unserem Erdtrabanten?
200 Grad Temperaturunterschied
Der Mond ist alles andere als ein gastlicher Ort. Es gibt keine Atmosphäre, die Oberfläche – und damit auch die Astronauten – sind der Strahlung aus dem All vollkommen ungeschützt ausgesetzt. Jeweils 14 Erdtage lang scheint die Sonne ungefiltert und unaufhörlich und heizt die Oberfläche bis auf 123 Grad Celsius auf. In den nächsten 14 Erdtagen dann herrscht Mondnacht mit Dauerdunkel und Temperaturen von eisigen minus 160 Grad.
Für die Apollo-Astronauten waren diese Bedingungen kein großes Problem, blieben sie doch nur wenige Stunden auf dem Erdtrabanten. Doch die Mond-Missionen der neuen Generation sind, nach einigen „Sortie“-Missionen alten Stils, auf längere Dauer angelegt. Astronauten sollen sowohl nach den Plänen der USA, als auch Russlands jeweils bis zu einem halben Jahr lang auf dem Mond leben und arbeiten. Ohne schützendes Habitat ist das jedoch unmöglich.
Aufblasbar, aber stabil
Frühe Ideen für Mondbasen gingen meist von unterirdischen Anlagen aus. Denn das von unzähligen Meteoriteneinschlägen zermahlene Mondgestein der Oberfläche, der Regolith, bietet nicht nur Schutz vor harter Strahlung, sondern auch vor den stark schwankenden Temperaturen. Andere Ansätze sahen die Umnutzung von ausgedienten Treibstofftanks vor oder eine Verbindung von mehreren Landemodulen.