Es ist mal wieder wie immer: Aus dem Westen nähert sich eines von unzähligen Tiefdruckgebieten, die uns in diesem Sommer bereits beehrt haben. Wir wissen: Es bringt nasses, graues Wetter. Aber wie kündigt sich das an? Und was genau passiert, wenn die verschiedenen Fronten des Tiefs über uns hinwegziehen?
Als erstes erreicht uns die anfänglich noch freundliche Vorderseite des Tiefs, die Warmfront. Der Wetterwechsel kündigt sich zunächst dadurch an, dass hochfliegende Flugzeuge beginnen, Kondensstreifen hinter sich herzuziehen. Erst lösen sich diese noch sehr schnell auf, doch dann halten sie sich immer länger, werden breiter und sind nach einiger Zeit von natürlichen Schleierwolken nicht mehr zu unterscheiden.
Cirruswolken als Vorboten
Das Blau des Himmels wird nun zunehmend milchig. Die Sonne ist zwar noch zu sehen, zeigt aber schon einen diffusen Rand. Ausgelöst wird dies von den zunehmend dichter werdenden hohen Schleierwolken, auch Cirren genannt. Sie können der Hauptfront um bis zu 1.000 Kilometer voraus sein und zeigen meist an, dass sie sich nähert. Allerdings sagen selbst die Meteorologen „in Menschen und Cirren kann man sich irren“. Wird der Himmel aber im Westen dunstiger und treten weitere, immer tiefer hängende Wolken hinzu, beginnt der Durchzug des Tiefdruckgebiets, meteorologisch auch Zyklone genannt.
Der Druck beginnt leicht zu fallen, kalte, schwere Luft ersetzt leichtere warme Luft. Entlang der Warmfront gleitet die leichtere, warme Luft allmählich auf die kältere auf. Entlang der Aufgleitfläche kondensiert das in der Luft enthaltene Wasser, es kommt zur Wolkenbildung. Diese Warmfrontwolken ragen typischerweise nicht sonderlich hoch auf, sondern bilden eher flache, aber dafür ausgedehnte Schichten. Der Wolkenschleier wird dichter und grauer und durch die grauen Altostratus-Wolken ist die Sonne nur noch schemenhaft zu erkennen, um dann aber vollständig zu verschwinden. Die Wolken verdunkeln sich weiter, an ihrer Unterseite kündigen sogenannte Fallstreifen den kommenden Regen an. Gleichzeitig sinkt die Wolkenuntergrenze immer tiefer.
Regen – gemächlich aber stetig
Der Druck fällt nun schnell ab, der Südwind wird stärker. Dann beginnt es zu regnen, erst nur einige Tropfen, doch dann regnet es stärker. Aus den tiefhängenden Regenwolken fällt nun ein ziemlich gleichmäßiger Landregen. Doch währenddessen zieht das Tief weiter. Ist die Warmfront vorüber, folgt eine kurze Aufheiterung. Die dunkelgraue Wolkenmasse zieht nach Osten weiter. Nach einiger Zeit schwächt sich der Südwind wieder ab und im Westen nähert sich am Horizont ein heller Streifen. Der Regen lässt nach. Der Luftdruck bleibt gleich, die Temperatur steigt. Wir befinden nun uns nun im Warmsektor des Tiefs. Bei milden Temperaturen ziehen kleine Haufenschichtwolken (Stratocumulus) am hellblauen Himmel entlang. Das Wetter wird besser.
Das allerdings ist leider nicht von Dauer…
Nadja Podbregar
Stand: 17.08.2012