
Im Lauf der Jahre haben die beiden Forscherinnen besonders talentierte Hunde kennengelernt. Diese sind nicht nur sehr gut im Interpretieren von menschlichen Gesten und Blicken, sondern verfügen auch über einen frappierenden passiven Wortschatz. „Manche sind in der Lage, mehrere hundert Objekte anhand ihres Namens zu unterscheiden“, so Kaminski. Ungeschlagener Meister dieser Disziplin war Rico, ein neunjähriger Border Collie. Er konnte mehr als 200 verschiedene Spielzeuge anhand ihres Namens erkennen und zuordnen.
Lernen durch „Fast-Mapping“
In einer Studie untersuchten Kaminski und ihre Kollegen, ob Rico Namen für neue Spielzeuge über ein Ausschlussverfahren lernen könne. Dazu verteilten sie neue und bekannte Spielzeuge in einem Raum, während der Border Collie mit seiner Besitzerin im Nebenraum wartete. Nun wurde er aufgefordert, ein Spielzeug zu bringen, dessen Namen er noch nie gehört hatte und das er auch noch nicht kannte.
Tatsächlich löste Rico auch diese Aufgabe auf Anhieb und wedelte damit ganz nebenbei eine weitere Alleinstellungstheorie vom Tisch. Denn auch diese Art, Begriffe zu lernen – das „Fast-Mapping“ –, galt bis dato als exklusive Fähigkeit des Menschen.
{2r}