Ob zum Wachwerden, Lernen oder Arbeiten im Büro: Ohne Kaffee geht es nicht. Davon sind wohl viele Menschen felsenfest überzeugt. Verantwortlich dafür ist der bekannteste Inhaltsstoff des Kaffees: das Koffein. Die Substanz entsteht bei der Photosynthese der Kaffeepflanze, ist auch in Kakao, Tee und der Kolanuss enthalten und gehört zu den Alkaloiden. Diese Stoffe sind in hohen Dosen giftig, in Maßen jedoch haben sie einen Effekt, der im Alltag oftmals wünschenswert ist.
Nur 15 bis 30 Minuten braucht das Koffein, um in unserem Körper seine Wirkung zu entfalten. Innerhalb dieser Zeit gelangt es in den Blutkreislauf und passiert dann fast ungehindert die Blut-Hirn-Schranke. Auf diese Weise erreicht es schnell das Gehirn – mit den bekannten Folgen: Man ist aufmerksamer, konzentrierter und fühlt sich weniger müde.

Nützliche Blockade im Gehirn
Der Grund für diesen Effekt: Koffein ähnelt in seiner chemischen Struktur dem körpereigenen Botenstoff Adenosin. Dessen Aufgabe ist es, das Gehirn gewissermaßen vor Überanstrengung zu schützen und dem Organismus Müdigkeit zu signalisieren. Zu diesem Zweck bindet er an bestimmte Rezeptoren auf den Nervenbahnen und signalisiert den Zellen dadurch, etwas weniger zu arbeiten. Koffein jedoch kann ebenfalls an diese Rezeptoren binden. Dadurch blockiert es den Zugang für das hemmende Adenosin, das normalerweise für Beruhigung und Dämpfung sorgen würde.
Doch die Wachmacher-Substanz stimuliert nicht nur das zentrale Nervensystem. Sie verursacht auch eine Anregung von Herz und Kreislauf. Dabei werden die Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Insbesondere bei höheren Dosen schlägt das Herz dann spürbar schneller und der Blutdruck steigt.