Opale aus Australien, Smaragde aus Brasilien, Amethyste aus den USA: Fast überall auf der Welt hat man mittlerweile reiche Mineral- oder Kristallvorkommen entdeckt. Besonders berühmt geworden sind die Diamantlagerstätten in Südafrika, in denen große Teile des natürlich entstandenen Weltvorrats konzentriert sind.
Minerale gehören zu den festen, natürlichen Bestandteilen der Erdkruste und können auf sehr unterschiedliche Weise entstehen. Mal kristallisieren sie aus Magmen aus, dann wieder werden sie unter Hitze und Druck aus Grundbausteinen wie Silizium, Chlor, Flur oder Sauerstoff gebildet oder sie fallen aus einer wässrigen Lösung aus.
Obwohl es viele tausend verschiedene Mineralien gibt, sind es nur etwa 30, die die Gesteine aufbauen. Acht von ihnen sind besonders wichtig: Quarz, Feldspat, Muskovit, Biotit, Calzit, Aktinolith, Olivin und Bronzit. Gesteine bestehen dabei fast immer aus einen Gemisch verschiedener Mineralien.
Die meisten Minerale bestehen aus Kristallen. Im Inneren der Kristalle sind die kleinsten Bauteile – Ione, Atome oder Moleküle – häufig nach einem strengen, gesetzmäßigen Bauplan angeordnet und bilden gitterartige Strukturen. Insgesamt gibt es weit über hundert dieser geometrischen Grundformen. Manche, wie der Würfel, sind relativ einfach aufgebaut, andere haben eine viel kompliziertere Struktur und werden dann Rhombendodekaeder oder Klimopinakoid genannt. Häufig sind die Kristalle so klein, dass sie nur mit extrem guten Mikroskop zu erkennen sind, andere jedoch, wie den Bergkristall, kann man problemlos mit bloßem Auge betrachten.
Für die genaue Bestimmung von Mineralien werden ihre besonderen Eigenschaften herangezogen. Dies sind zum Beispiel ihre Farbe, Transparenz, Dichte, Bruch oder die Spaltbarkeit. Die Härte der Mineralien wird anhand der Mohsschen Härteskala bestimmt. Ein Mineral mit einer höheren Zahl auf dieser relativen Skala ritzt ein Mineral mit einer geringeren Zahl. Talk ist dabei das weichste und Diamant das härteste Mineral. Für ein unbekanntes Mineral kann auf diesem Weg sehr einfach die Härte durch Ausprobieren ermittelt werden.
Ob Stunden, Tage, Jahre, Jahrhunderte oder Jahrtausende: Die verschiedenen Minerale brauchen nicht immer gleich lange, bis sie ihr endgültiges Aussehen erreicht haben. Mit der Zeit – und wenn die Kristalle genügend Platz zum Wachsen haben – bilden sich dabei manchmal schöne, glatte Strukturen, die in der Sonne funkeln und glitzern. Glutroter Rubin, hell- bis schwarzgrüner Malachit oder violett-blauer Lapislazuli: Der Formen- und Farbenvielfalt der Natur sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Um den Mineralen ein perfektes Aussehen zu verleihen, werden sie häufig noch geschliffen und poliert. Erst dann gelangen sie als Schmuckstücke oder Heilsteine in den Handel.
Längst nicht alle heute im Laden erhältlichen Edelsteine sind Minerale. Manche bestehen auch aus organischen Materialien oder werden sogar vollständig künstlich hergestellt. Ihnen allen gemeinsam ist lediglich die Schönheit, die die Menschen schon seit mehr als 10.000 Jahren in ihren Bann zieht…
Stand: 04.11.2002