Als nächstes will das Forscherteam sich Schritt für Schritt vom idealen System im Labor entfernen und an die Realität annähern. In dieser würde das Radarsystem zum Beispiel nicht vorab den Abstand zum Messobjekt kennen oder wüsste auch nicht, aus welchem Winkel es das Objekt betrachtet. Schließlich soll am Ende des Projekts eine mobile Plattform vorliegen.
Mit RFID und Terahertz-Wellen
Ein solches Flugsystem könnte seine Lage im Raum millimetergenau bestimmen, zum Beispiel über das RFID-Verfahren, das eine kontaktlose Positionsbestimmung mittels elektromagnetischer Wellen ermöglicht. An dieser Technik arbeiten die Projektpartner aus Duisburg-Essen bereits, in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme in Duisburg sowie der Technischen Universität Darmstadt.
Des Weiteren erforschen die Wissenschaftler in Kooperation der Bergischen Universität Wuppertal elektronische Signalquellen, die besonders hohe Frequenzen erzeugen können – mit bis zu 1,5 Terahertz will das Team in der ersten Phase experimentieren. Parallel zu den elektronischen Quellen entwickeln die Wissenschaftler auch photonische, auf Lasern basierende Messsysteme. Die unterschiedlichen Ansätze – elektronisch und photonisch – sollen es ermöglichen, den Frequenzbereich in den späteren Projektphasen auf bis zu vier Terahertz zu erweitern. Unterschiedliche Frequenzen liefern dabei unterschiedliche Informationen über die untersuchten Objekte.
In Duisburg baut das Team von Thomas Kaiser bereits ein Testlabor auf, in dem die Messsysteme auf großen Roboterarmen frei durch den Raum bewegt werden können. „Dort können wir dann verschiedene Szenarien aufbauen und gezielt Störeinflüsse erzeugen, um unsere Systeme unter realistischen Bedingungen zu testen“, erklärt Ilona Rolfes. Ein Brandlabor, in dem Rauch und Flammen erzeugt werden können, gibt es bei den Projektpartnern bereits.
Julia Weiler, Ruhr-Universität Bochum/ RUBIN
Stand: 09.02.2018