Koala und Känguruh sind für die meisten der Inbegriff der Beuteltiere. Jeder kennt sie, hat schon einmal Bilder von ihnen gesehen oder assoziert sofort Junge, die aus dem Bauchbeutel der Mutter schauen. Aber die Beutler haben erheblich mehr zu bieten als nur diese beiden Arten:
Fast 200 Beuteltierarten
Es gibt im australasiatischen Raum ungefähr 175 Beuteltierarten zu entdecken, die keinesfalls weniger interessant sind. Die Tiere mit den exotischen Bauchbeuteln sind an Vielfalt kaum zu überbieten. Nahezu jede ökologische Nische wurde in Australien durch Beuteltiere besetzt. Sie haben sich an die unterschiedlichsten Lebensräume angepasst und kommen in den unterschiedlichsten Variationen vor.
Allein schon ihre Körpergröße deckt ein Spektrum ab, das von nahezu drei Metern Länge bei den Grauen Riesenkängurus bis zu einigen Zentimetern bei manchen Beutelmäusen reicht. Bereits 1958 wurde die äußerliche Vielfalt der Beuteltiere folgendermaßen beschrieben: "Sehr wechselnd, von maulwurfartig plump und sehr niedrigläufig bis schlank und hochbeinig, von spitzmausklein bis riesenkängurugroß."
Spezialisten unterwegs
Es gibt Arten, die speziell an das Leben in Bäumen angepasst sind, wie der Koala oder die Baumkängurus. Von dort haben einige wenige Beuteltiere sogar den Luftraum erobert, nämlich die Flugbeutler, die mithilfe einer ausspannbaren Flughaut zwischen Ellbogen und Knie Gleitflüge zwischen ihren Nahrungsbäumen unternehmen können.
Kusus und Kuskuse, ratten- bis katzengrosse Kletterbeutler, haben sich so gut an ihre Umwelt angepasst, dass sie über weite Teile Australiens verbreitet sind und zum Teil zu Kulturfolgern wurden. Sie sind vor allem in Wäldern beheimatet.
Auch das Wasser wurde von einer Gattung als Lebensraum entdeckt. Die in Bolivien lebenden Schwimmbeutelratten haben sich in zahlreichen Einzelheiten ihres Körperbaus an das Leben im und am Wasser angepasst. Sie besitzen Schwimmhäute und können beim Tauchen sowohl die Ohren als auch den Beutel verschließen, so dass die Jungen nicht ertrinken.
Stand: 06.10.2006