Ihr Erfinder erdachte sie als Entwöhnungshilfe. Der Nutzen der E-Zigarette als „Ausstiegsdroge“ ist allerdings seit jeher umstritten. Vor einigen Jahren lieferte eine erste Studie Hinweise darauf, dass der Wechsel zu Verdampfern das Aufhören erleichtern kann. Andere Untersuchungen kamen jedoch zu gegenteiligen Ergebnissen. Der Effekt von E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung schien nicht eindeutig belegbar.
Verdampfer statt Nikotinpflaster
Anfang 2019 erbrachte eine Studie dann neue Belege für einen diesbezüglichen Nutzen. Die Wissenschaftler um Peter Hajek von der Queen Mary University of London verglichen dabei zwei Rauchstopptherapien direkt miteinander: E-Zigaretten mit nikotinhaltigem Liquid und klassische Nikotinersatzprodukte wie Pflaster, Sprays und Kaugummis, jeweils in Kombination mit einer Verhaltenstherapie.
Das Ergebnis: Von den 886 Teilnehmern waren nach einem Jahr etwa neun Prozent der Gruppe mit den klassischen Nikotinersatz-Mitteln rauchfrei, in der E-Zigaretten-Gruppe war dies 18 Prozent gelungen – doppelt so vielen. „Dies ist die erste Publikation, die echte Beweise dafür liefert, dass es einen Mehrwert gibt, E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung zu verwenden“, kommentiert der nicht an der Studie beteiligte Präventionsmediziner Onno van Schayck von der Universität Maastricht.
Von der einen zur anderen Zigarette
Rauchern könnte das Dampfen demnach tatsächlich den Weg aus der Sucht ebnen, oder doch nicht? Während die E-Zigaretten es den Rauchern offenbar erleichterten, die Finger vom herkömmlichen Glimmstängel zu lassen, kamen sie vom Ersatz schwerer los: Ein Jahr nach dem Aufhören nutzten 80 Prozent der Dampfer noch immer E-Zigaretten. Die Nikotinersatz-Gruppe blieb dagegen weitestgehend ohne Hilfsmittel abstinent – nur neun Prozent der Ex-Raucher nutzten noch Pflaster und Co.