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Für uns als Erdbewohner ist es unverzichtbar: Ohne das Magnetfeld unseres Planeten wären wir den tödlichen Sonnenstürmen schutzlos ausgesetzt, ihre energiereichen Teilchen hätten vermutlich sogar verhindert, dass sich überhaupt Leben auf der Erde bildet. Und auch solche Phänomene wie Polarlichter oder die praktische Navigation per Kompass gäbe es ohne den Erdmagnetismus nicht. Doch was uns so selbstverständlich erscheint, ist im inneren Sonnensystem eher die Ausnahme. Mond und Mars haben kein globales Magnetfeld und auch die Venus kann damit nicht aufwarten. Wie aber sieht es mit dem Merkur aus?
Als Mariner 10 vor 30 Jahren den Planeten passierte, registrierten seine Instrumente deutliche Anzeichen für ein globales Magnetfeld. Mit 450 Nanotesla war es zwar hundertmal schwächer als das irdische, aber immerhin zu stark, um nur durch lokale Magnetisierung von Mineralien in der Planetenkruste erklärt zu werden. Über Form und Ausrichtung aber verrieten die Mariner-Daten noch nicht viel, zu heftig waren damals die Turbulenzen durch starken Sonnenwind.

Symmetrisches Gitter
Messenger hat auch hier schon bei seinen ersten beiden Vorbeiflügen für völlig neue Einblicke gesorgt. Die Sonde profitierte dabei von einer Ruhephase der solaren Aktivität, die ein klares Bild ohne Turbulenzen ermöglichte. „Die vorhergehenden Vorbeiflüge durch Messenger und Mariner 10 lieferten Daten nur über die östliche Hemisphäre des Merkur”, erklärte Brian Anderson von der Johns Hopkins Universität im Oktober 2008. „Der jüngste Vorbeiflug hat uns zum ersten Mal Messungen der Westhalbkugel ermöglicht und damit haben wir nun entdeckt, dass das Magnetfeld des Merkur hochgradig symmetrisch ist.“