Auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands ist am 14. Januar erneut ein Vulkan ausgebrochen, wie örtliche Medien und Behörden berichten. Die Lava tritt demnach aus zwei langen Spalten in der Erdkruste nördlich des Küstenortes Grindavik, dessen Bewohner vorsorglich in Sicherheit gebracht wurden. Schon Mitte Dezember war es dort zu einer gewaltigen Eruption gekommen, die sich jedoch innerhalb weniger Tage abschwächte.
Dem jüngsten Vulkanausbrauch am Berg Hagafell ist eine Erdbebenserie von rund 200 Beben mit einer Stärke von bis zu 3,5 vorausgegangen. Ein zuvor von Sicherheitskräften errichteter Schutzwall sollte den Ort Grindavik bestmöglich schützen und hat die Lava teils erfolgreich umgeleitet. Dennoch fließt nun Lava in Richtung der Infrastruktur und hat erste Häuser zerstört.
Der Chef des Zivilschutzes, Víðir Reynisson, nannte es den „schwersten Vulkanausbruch in Island seit Januar 1973“. Zugleich sehe man vermutlich erst den Beginn einer Kette solcher Ereignisse. Aus den Erdspalten fließt weiterhin Lava. Wann sich die Lage beruhigt, sei noch nicht absehbar, teilte das isländische Wetteramt mit.
Island ist eine der geologisch aktivsten Regionen der Erde. Unter anderem unter der Halbinsel Reykjanes treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, die Nordamerikanische und die Eurasische Platte, die sich in entgegengesetzte Richtung bewegen. Wegen der tektonischen Kräfte kommt es dort immer wieder zu Erdbeben und im Schnitt alle fünf Jahre einem Vulkanausbruch – zuletzt im Dezember 2023, Juli 2023, im August 2022 und im März 2021.
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