Nach dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea im Südwestpazifik rechnet die Regierung des Inselstaates inzwischen mit mindestens 2.000 Todesopfern, nachdem in UNO-Meldungen vom Freitag noch von 670 Menschen die Rede war.
Der Erdrutsch hatte sich am Freitag, dem 24.05.2024, am frühen Morgen gegen 3.00 Uhr Ortszeit in der zentralen Enga-Provinz ereignet, etwa 600 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Port Moresby entfernt. Der Unglücksort liegt im Bismarckgebirge, einer bis über 4.000 Meter hohen Bergkette im zentralen Hochland der Insel, und damit in einer der unzugänglichsten Regionen des Landes.
Die Hangrutschung am Mount Mungalo erfasste eine etwa vier Fußfelder große Fläche, deren Erd- und Geröllmassen die unter anderem das Dorf Kaokalam unter sich begruben. In dem Ort sollen vor dem Unglück schätzungsweise mehr als 3.800 Menschen gelebt haben. Die rund 150 verschütteten Häuser seien teilweise sechs bis acht Meter tief unter Geröll begraben worden.
Zunächst mussten die Menschen vor Ort mit Stöcken und Schaufeln unter den Geröllmassen nach Angehörigen und Freunden suchen, weil Hilfe von außen nur zögernd anlief. Dabei behinderte nicht nur die abgelegene Lage die Bergungsarbeiten. Der Antransport schwerer Maschinen wird auch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war. Inzwischen sind zwar Katastrophenhelfer eingetroffen, aber die Hilfsarbeiten werden durch herabstürzende Felsbrocken und nachrutschende Erdmassen behindert. Neben der Suche nach den Opfern müssen daher außerdem die rund 1.250 überlebenden Anwohner in Sicherheit gebracht werden.
Papua-Neuguinea wird häufig von schweren Regenfällen heimgesucht. Bereits im März 2024 waren mindestens 23 Menschen bei Erdrutschen umgekommen, die auf intensive Regenfälle und Überschwemmungen zurückgeführt werden. Ein weiterer Auslöser könnten seismische Aktivitäten gewesen sein. Wenige Tage vor dem Erdrutsch hatte ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga erschüttert.
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