Oh nein, der graue Käfer hat die schöne Zikade mit den gepunkteten Flügeln getötet! Tatsächlich ist die Zikade in dieser Szene der wahre Bösewicht. Seit rund zehn Jahren breitet sich die Gepunktete Laternenträgerzikade in den USA aus und richtet große Schäden in Weinbergen, Obstgärten und Baumschulen an. Wissenschaftlerinnen haben sich daher nun auf die Suche nach dem idealen Fressfeind begeben, der der Zikade auf natürlichem Weg Einhalt gebieten kann.
Invasive Arten werden weltweit zum immer drängenderen Problem und verursachen jedes Jahr Schäden in Höhe von mehreren hundert Milliarden US-Dollar. Die Kosten entstehen durch Bekämpfungsmaßnahmen, Ernteausfälle und die Behandlung eingeschleppter Krankheiten. In den USA zum Beispiel wütet bereits seit 2014 die ursprünglich aus China stammende Gepunktete Laternenträgerzikade (Lycorma delicatula).
In mindestens 18 US-Bundesstaaten ist der landwirtschaftliche Schädling mit den auffallend gepunkteten Flügeln mittlerweile vertreten. Die Leibspeise der Zikade sind zwar Götterbäume, doch sie ist nicht gerade wählerisch: Verschiedene Obst- und Ziergehölze stehen ebenso auf ihrem Speiseplan wie Weinreben, Gemüsepflanzen und Getreide.
Forschung in der Gladiatorenarena
Um der Gepunkteten Laternenträgerzikade Einhalt zu gebieten, haben Forscherinnen um Anne Johnson von der Pennsylvania State University nun einen neuen Plan gefasst: Sie wollten einen in den USA heimischen Fressfeind finden, der die Zikade in all ihren Entwicklungsstadien in großen Mengen vertilgt. Die Suche nach diesem idealen Gegenspieler glich aber weniger einer Castingshow, sondern eher einem Gladiatorenkampf.