Die Alpen erstrecken sich quer durch Mitteleuropa, über sieben Länder hinweg. Selbst aus der Erdumlaufbahn, von der Internationalen Raumstation ISS aus, sind die schneebedeckten Gipfel deutlich erkennbar. Diese Aufnahme machte ein Astronaut an Bord der ISS im September 2006, als die Station über dem Mittelmeer zwischen Korsika und Italien vorüberflog. Durch die schräge Sicht wird die räumliche Tiefe der hier sichtbaren Berner Alpen besonders deutlich.
In der linken Bildhälfte sind hintereinander drei der höchsten Gipfel der Zentralalpen sichtbar: Die 4.158 Meter hohe Jungfrau, der Mönch mit 4.089 Metern und der Eiger mit 3.970 Metern. Ein Stück dahinter, rechts von der Bildmitte, ragt das Wetterhorn in die Höhe. Östlich und südlich der Jungfrau ist der Aletsch-Gletscher deutlich als graugestreiftes Band zu erkennen. Die dunklen Bänder sind Moränen – aufgetürmtes Gestein und Geröll der Berghänge, das durch das Eis mitgeschleppt worden ist und in Fließrichtung des Gletschers lang gezogene Streifen bildet.
Auch der Brienzer See, nordwestlich der Gebirgskette gelegen und hier im Bildhintergrund zu sehen, hat seinen Ursprung in der Kraft des Eises sowie der erodierenden Kräfte des Wassers, das aus den Flüssen Aare und Lütschine in ihn hinein fließt. Das Ökosystem des 261 Meter tiefen Sees ist besonders sensibel. 1999 kollabierte nahezu die gesamte Weißfisch-Population, weil ein neues Wasserkraftwerk stromaufwärts die Turbulenz der Strömung veränderte und gleichzeitig der Phosphorgehalt des Wassers gesunken war.