Ein gruseliger Anblick: Dieser Schwarze Drachenfisch (Idiacanthus) besitzt nicht nur ein furchteinflößend scharfes Gebiss, er nutzt auch einen raffinierten Trick, um seine Beute zu fangen. Ein leuchtender, wurmähnlicher Köder an seinem Unterkiefer gaukelt kleineren Fischen eine schmackhafte Mahlzeit vor.
Schwarze Drachenfische sind wahrhaft bizarre und furchteinflößende Wesen. Denn die Weibchen dieser tropischen Tiefseefische ähneln mit ihrem schlangenartigen, bis zu einem halben Meter langen Körper fast schon kleinen Lindwürmern. Ihr großes Maul nimmt fast ihren gesamten Kopf ein und starrt nur so vor lange spitzen Fangzähnen.
Dennoch verlassen sich diese Räuber der Tiefsee nicht allein auf ihr Jagdgeschick: Sie locken ihre Beute mit einem raffinierten Trick in die Falle. Ähnlich wie die Anglerfische nutzen sie dafür einen wurmähnlichen Leuchtköder – ein langer Auswuchs an ihrem Unterkiefer, der in einer länglichen Verdickung endet. Eine biochemische Reaktion im Inneren dieses Anhangs sorgt dafür, dass er im dunklen Wasser leuchtet.
Kleine Fische halten diesen Köder daher für eine schmackhafte Leuchtgarnele oder ähnliches und versuchen, ihn zu vertilgen. Stattdessen werden sie postwendend zur Mahlzeit – und enden im Bauch des Drachenfisch-Weibchens.
Bizarr auch: Die Männchen des Drachenfischs sind fünf- bis zehnmal kleiner als die Weibchen und völlig verkümmert. Sie besitzen weder Fangzähne, noch Leuchtorgan oder Darm, stattdessen nehmen ihre Hoden fast die gesamt Bauchhöhle ein. Während ihres kurzes Lebens erfüllen sie nur einen Zweck: die Fortpflanzung. Kaum weniger skurril sind die durchsichtigen Larven des Drachenfischs: Sie tragen ihre Augen auf zwei langen, seitlich abstehende Stielen mit sich herum. Erst im Laufe der Larvenentwicklung verkürzen sich diese und die Augen rücken näher an den Kopf heran.