Dieses buntleuchtende Gebilde könnte eine außerirdische Lebensform aus dem Film „Avatar“ sein. In Wirklichkeit handelt es sich hier aber um etwas sehr irdisches und oft eher lästiges. Denn zu sehen ist der prall mit Eiern gefüllte Eierstock einer Taufliege. Seine Farbigkeit bekommt er durch Fluoreszenzmarker, deren Farben die verschiedene Moleküle und Zellstrukturen markieren.
Sie sind nur wenige Millimeter klein, aber schwirren überall dort herum, wo es Süßes oder Vergorenes zu fressen gibt: Taufliegen. Die winzigen Fliegen gehören zu den Insekten, die sich bestens an uns und unsere Behausungen angepasst haben. Sie kommen in Gärten und vor allem am und im Kompost vor, besonders häufig aber in unseren Wohnungen. Denn dort finden sie perfekte Bedingungen für ihre Fortpflanzung.
„Fabrik“ für 400 Eier
Das entscheidende Organ dafür ist in dieser Fluoreszenz-Aufnahme zu sehen. Sie zeigt die Eierstöcke eines Taufliegenweibchens. Diese können nach ihrer Paarung bis zu 400 befruchtete Eier ablegen. Als Legeplatz bevorzugen sie dabei angegammeltes Obst oder verrottende Pflanzenteile, weil diese ihren Larven die beste Nahrungsgrundlage bieten. Diese fressen sich durch den süßlich-alkoholischen Nahrungsbrei und wachsen innerhalb weniger Tage soweit heran, dass sie sich verpuppen.
In der Aufnahme sind die noch unreifen Eier einer Taufliege zu erkennen, die dicht an dicht in Bläschen des Fliegenovars sitzen. Ihre DNA ist durch einen speziellen Fluoreszenzmarker türkis-blau angefärbt. Gelblich erscheinen dagegen Botenstoffe, die ähnlich wie bei uns Menschen die Eireifung regeln. In rosa leuchten die Fasern des Cytoskeletts, die den Stützzellen des Eierstpocks ihre Form und Festigkeit verleihen.
Quelle: National Institute of General Medical Sciences (NIGMS)