Diese in Nebel gehüllte Hügellandschaft ist nur auf den ersten Blick idyllisch. Denn der Hügel Mam Tor im englischen Derbyshire ist nicht nur für die Ruinen eines Bronzezeit-Forts bekannt, sondern auch für seine wiederkehrenden Erdrutsche. Sie gaben dem Mam Tor auch den Beinamen „Shivering Mountain“.
Der 517 Meter hohe Mam Tor überragt die umgebende Landschaft und fiel daher schon den Menschen der Bronzezeit als strategisch günstiger Aussichtspunkt auf. Bereits 1.200 vor Christus errichteten sie auf seinem Gipfel eine Bergfestung und schufen für ihre Wohnhütten mehr als hundert kleine Terrassen.
Doch der Hügel ist ein unsicheres Terrain, wie auch seine prähistorischen Bewohner bald erkannten: Der primär aus Sandstein bestehende Berg ruht auf einem Fundament aus rund 300 Millionen Jahre altem Schwarzschiefer. Dieses feine, kohlenstoffreiche Material jedoch ist nicht sonderlich stabil und wirkt wie eine Gleitschicht. Als Folge rutschen immer wieder Teile des Hügels ab.
Im Laufe der Jahrmillionen sind durch solche Erdrutsche im Umfeld des Mam Tor mehrere kleinere „Kinder“-Hügel entstanden – was ihm seinen Namen „Mutterberg“ verlieh. Noch heute bewegen sich die Hänge des Mam Tor um bis zu 25 Zentimeter pro Jahr. Vor allem an seiner Ostseite rutschen immer wieder Teile des Hangs ab. Wegen dieser kontinuierlichen Aktivität wird er auch als „Shivering Mountain“ bezeichnet.
Diese Aufnahme zeigt Mam Tor im Morgennebel. Sie ist eines der Fotografien, die beim diesjährigen Fotowettbewerb der Earth Science Week ausgezeichnet wurden. Prämiert wurden Fotografien, die die dynamischen Prozesse illustrieren, durch die die Britischen Inseln im Laufe ihrer tektonischen Geschichte geprägt und geformt wurden.