Zwei Forscher der Sandia National Laboratories schauen hier gespannt durch die dicken Schutzscheiben in die Explosionskammer. In ihr werden Sprengstoffe getestet, darunter auch Nitropenta (PETN), ein Sprengstoff, der unter anderem in Sprengschnüren und auch in Plastiksprengstoff enthalten ist.
„Trotz der Tatsache, dass Sprengstoffe wie dieser schon lange genutzt werden, gibt es noch immer viel über sie zu lernen“, erklärt Sprengstoffforscher Alex Tappan vom Sandia Lab. So sei es wichtig zu wissen, wann genau die Explosion beginne und ab welcher Sprengstoffmenge. Um letzteres herauszufinden, führen die Forscher Tests in der speziell abgesicherten Sprengkammer durch. „Ein typisches Experiment umfasst nur so viel Nitropenta, wie in eine Zehntel Aspirintablette passen würde“, so Tappan. Der Sprengstoff wird durch Vakuumverdampfung als ultradünner Film auf eine Oberfläche aufgebracht. Die geringe Menge ermöglicht es den Forschern, mit Ohrenschützern und Schutzbrillen direkt außerhalb der Sprengkammer zu stehen und die Explosion zu beobachten.
Im Test reduzieren die Wissenschaftler nach und nach die Dicke des Nitropenta-Films, bis an einem bestimmten Punkt die Menge der Substanz nicht mehr ausreicht, um eine Detonation auszulösen. Ihre Versuche ergaben, dass die Untergrenze etwa bei der Dicke eines menschlichen Haares liegt. Spezielle Kameraaufnahmen geben zudem Einblicke in die grundlegenden physikalisch-chemischen Prozesse bei der Detonation. „Wenn wir prognostizieren wollen, wie stark ein Sprengstoff wirkt – und damit auch wie gefährlich eine bestimmte Menge davon ist – dann benötigen wir solche Daten“, erklärt Tappan.