Blick ins Auge einer Nova

Rasend schnelle Überreste einer Sternexplosion

Blick ins Auge einer Nova © Optical: HST / radio: VLA / X-ray: CXO / Copyright: NASA/CXC/J. DePasquale

Sie sorgte im Jahr 1901 für Staunen: Als im Sternbild Perseus ein Stern seine äußeren Hüllen in einer Explosion ausschleuderte, war das helle Licht dieser Nova selbst am Tag zu sehen. Jetzt haben Astronomen mit Hilfe des NASA-Röntgentelekops Chandra den Überrest dieser Sternexplosion und dessen Ausbreitung sichtbar gemacht.

Die GK Persei Nova im Jahr 1901 ist eine der hellsten neuzeitlichen Sternexplosionen überhaupt. Sie erreichte eine Helligkeit von 0,2 Magnituden, bevor sie allmählich wieder verblasste. Die Explosion ereignete sich in einem rund 1.500 Lichtjahre entfernten Doppelsternsystem, das höchstwahrscheinlich aus einem Weißen Zwerg und einem Roten Zwerg bestand. Der Weiße Zwerg zog dabei Materie von seinem Begleiter ab und reicherte dieses in seiner eigenen Hülle an.

Wird dabei eine bestimmte Menge überschritten, macht dies das System instabil und der Weiße Zwerg sprengt seine Hülle in einer Explosion ab – dies geschah auch 1901. Seither haben in GK Persei noch mehrmals kleinere Explosionen stattgefunden, seit 1980 sogar relativ regelmäßig etwa alle drei Jahre.

Die Überreste spektakulären Nova von 1901 sind jedoch noch heute sichtbar: Sie bilden den Feuerwerksnebel, einen Ring aus glühendem Gas, der auch in dieser Aufnahme zu sehen ist. Durch den Vergleich von Bildern dieses Nebels aus verschiedenen Jahren haben Astronomen erst kürzlich errechnet, wie schnell sich dieser Nova-Überrest ausdehnt: Das glühende Plasma rast mit rund 300 Kilometern pro Sekunde durch das All.

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