Blitz trifft Laser

Ein Gewitter über der Allgäuer Sternwarte und ihren Laser-Leitstern

Blitz trifft Laser © ESO/M. Kornmesser

Eine Begegnung von Hightech und Naturgewalt: Ein Gewitter über dem Allgäu entlud sich just in dem Moment in einem Blitz, als der Fotograf den Laserstrahl aufnahmen wollte, der vom Teleskop der Allgäuer Sternwarte aus in den Himmel strahlt. Obwohl Blitz und Laser in Wirklichkeit weit voneinander entfernt stehen, scheinen sie sich in diesem Bild direkt zu treffen.

Der Laserstrahl im Bild ist ein sogenannter Künstlicher Leitstern, ein wichtiges Hilfsmittel moderner Teleskope. Solche Laserstrahlen erzeugen in gut 90 Kilometer Höhe einen winzigen Lichtpunkt, der dann mit dem Teleskop beobachtet und aufgenommen wird. Weil die Eigenschaften dieses Laserpunkt genau bekannt sind, kann er dazu genutzt werden, den verzerrenden Effekt der Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt zu ermitteln. Die adaptive Optik der Teleskope wird dann genau so eingestellt, dass sie diese Störeffekte ausgleicht. Erst dadurch sind auch ferne Sterne und Galaxien von der Erde aus relativ verzerrungsfrei und hochaufgelöst beobachtbar.

Der in dieser Aufnahme eingefangene Wendelstein-Laser-Leitstern ist ein neuer Typ, der vor einigen Jahren an der Allgäuer Sternwarte eingerichtet wurde. Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich das heranziehende Gewitter noch weit von der Sternwarte entfernt. Doch der Schnappschuss lässt es so aussehen als wenn beide Lichtphänomene einander direkt begegnen. Allerdings: Während der Laser trotz seiner Helligkeit nur rund 20 Watt Leistung hat, setzt der Blitz fast eine Milliarde Watt frei – wenn auch nur für Bruchteile einer Sekunde.

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