Dieses leuchtende Farbenspiel über Kanada wird von gleich zwei Himmelslichtern hervorgerufen: Grün und Rot leuchtet das Polarlicht, dessen schimmernde Schleier sich hier über tausende von Kilometern erstrecken. Innerhalb der Erdatmosphäre ist zusätzlich in Orange des Airglow zu erkennen, eine Wechselwirkung des Sonnenlichts mit der Atmosphäre.
Ein Polarlicht entsteht, wenn die energiereichen, geladenen Teilchen des Sonnenwinds mit dem Magnetfeld und der Ionosphäre der Erde wechselwirken. Bei Kollisionen mit Gasteilchen regen sie diese zum Leuchten an. Das grüne Licht entsteht durch Kollisionen mit Sauerstoffatomen in gut 100 Kilometern Höhe, während das darüber liegende rote Schimmern von energetisch angeregten Sauerstoffatomen in höheren Schichten stammt.
In dieser Aufnahme von Bord der Internationalen Raumstation ISS aus ist innerhalb der Atmosphäre ein weiteres, schwächeres Leuchten zu erkennen, der Airglow, auch als Nachthimmellicht bezeichnet. Dieses entsteht, weil tagsüber die Gasmoleküle der Ionosphäre durch das UV-Licht der Sonne teilweise ionisiert werden. Wenn diese sich anschließend wieder zu zweiatomigem Sauerstoff und Stickstoff zusammenfinden, geben sie überschüssige Energie als Licht ab. Nachts ist dieses Licht als schwacher Schein zu erkennen.
Im Vordergrund dieser Aufnahme ist ein ringförmiges Gebilde auf der Erdoberfläche zu erkennen – der Manicouagan-Krater. Er entstand, als vor rund 214 Millionen Jahren ein großer Asteroid auf der Erde einschlug. Die Schockwelle des Einschlags zerstörte damals wahrscheinlich alles Leben im Umkreis von 560 Kilometern und hinterließ einen rund 100 Kilometer großen Krater. Durch Gletscher-Erosion und andere Spuren der Zeit fiel der Krater jedoch in sich zusammen und ist heute nur noch rund 60 Kilometer groß.