Dieses Thermobild zeigt unsere Pumpe des Lebens – das Herz. Gut durchblutet, erstrahlt es größtenteils in heißem Gelbweiß. Das Spannende aber ist die dunklere Stelle im unteren Herzbereich. Denn sie zeigt, wo Mediziner das Herz lokal heruntergekühlt haben, um Folgeschäden eines Herzinfarkts zu vermeiden.
Unser Herzmuskel ist auf die ausreichende Versorgung mit Blut angewiesen: Ist eines der Herzkranzgefäße verstopft, stockt der Herzschlag und Teile des Herzmuskels drohen abzusterben. Daher zählt nun jede Minute: Mediziner versuchen so schnell wie möglich, die verstopfenden Blutgerinnsel mit Medikamenten aufzulösen oder sie mithilfe einer Herzkatheter-OP zu beseitigen.
Das Problem dabei: Wenn dann das Blut wieder fließt, löst dies weitere Folgeschäden am Herzmuskel aus. Durch den vorhergehenden Schock schwillt das Gewebe an und drückt Blutkapillaren zu – das dann nicht mehr gut durchblutete Gewebe wird dadurch geschädigt und stirbt noch nachträglich ab.
Doch das könnte sich künftig vermeiden lassen: durch eine lokale Kühlung der betroffenen Herzareale. „Man kann das mit dem Kühlen des Knies nach einem Sportunfall vergleichen: Um eine Schwellung und Entzündung zu vermeiden, wird das Gewebe heruntergekühlt“, erklärt Luuk Otterspoor von der Universität Eindhoven. „Das gleiche Prinzip wenden wir nun auch beim Herzmuskel an.“