Der Große Rote Fleck so nah wie nie

NASA-Raumsonde Juno liefert bisher detailreichste Bilder vom Jupitersturm

Der Große Rote Fleck so nah wie nie © NASA/JPL-Caltech/ SwRI/MSSS/ Jason Major

Blick ins Auge eines Giganten: Diese Aufnahme zeigt den Großen Roten Fleck des Jupiter so nah und detailreich wie nie zuvor. Denn sie stammt von der NASA-Raumsonde Juno, die vor wenigen Tagen besonders dicht über diesen größten Sturm im Sonnensystem hinwegflog. Ihre Daten sollen helfen, die vielen offenen Fragen zu beantworten.

Der Große Rote Fleck ist der größte Sturm im Sonnensystem und das bekannteste Merkmal des Gasplaneten Jupiter. Doch obwohl dieser Megasturm seit Jahrhunderten beobachtet und erforscht wird, ist vieles an ihm noch immer rätselhaft. Vor allem was den Megasturm antreibt und wie es tief in seinem Innern aussieht, ist nach wie vor unbekannt.

Einige dieser Rätsel lösen sollen die Daten und Aufnahmen der Raumsonde Juno. Seit dem 4. Juli 2016 umkreist sie den Jupiter in einer Serie von elliptischen Orbits, die sie immer wieder sehr nah an dessen Oberfläche heranbringen. Am 10. Juli 2017 überflog sie bei einer solchen nahen Annäherung auch den Großen Roten Fleck des Gasriesen in rund 9.000 Kilometern Höhe – und damit so nah wie nie eine Sonde zuvor.

Die ersten Bilder dieses Überflugs hat die NASA jetzt veröffentlicht, darunter auch dieses Portrait des Supersturms. „Seit hunderten von Jahren haben Wissenschaftler den Großen Roten Fleck des Jupiter beobachtet, bewundert und darüber theoretisiert“, sagt Juno-Missionsleiter Scott Bolton vom Southwest Research Institute. „Jetzt haben wir die besten jemals gemachten Bilder dieser Ikone von einem Sturm.“ Die Aufnahmen wurden mit Hilfe von freiwilligen Helfern aus den Rohdaten aufbereitet. Citizen Scientist Jason Major erstellte dieses Portrait des Sturms.

Die restlichen Aufnahmen und vor allem die Daten der acht wissenschaftlichen Instrumente der Sonde werden nun nach und nach zur Erde geschickt und von den Forschern der Juno-Mission ausgewertet. „Das wird uns noch einige Zeit kosten, aber sicher ein ganz neues Licht auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Großen Roten Flecks werfen“, sagt Bolton.

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