Dieses Porträt unseres Nachbarplaneten zeigt den Mars so deutlich und farblich präzise wie nie zuvor. Es beruht auf einem Bildermosaik der hochauflösenden Stereokamera HRSC, die seit fast 20 Jahren an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express um den Roten Planeten kreist. Die Farbschattierungen dieser Aufnahme spiegeln die vielfältige Zusammensetzung der Gesteine, Sande und Stäube der Marsoberfläche wider.
Am 2. Juni 2003 startete die ESA-Raumsonde Mars Express zum Roten Planeten. Mit an Bord: die hochauflösende Stereokamera HRSC. Durch ihre versetzten Bildsensoren kann sie die Marsoberfläche dreidimensional abbilden und liefert damit wertvolle Informationen über die Topografie. Weil die Kamera zudem über vier Farbkanäle verfügt, zeigt sie die Landschaftsformen auch farbig – was Rückschlüsse auf die geologische und mineralische Zusammensetzung erlaubt.
Diese Aufnahme zeigt den Mars mit den Augen der HRSC-Kamera. Für das globale Porträt haben Wissenschaftler 90 Einzelbilder zu einem Mosaik zusammengesetzt, die aus rund 4.000 bis 10.000 Kilometern Höhe fotografiert wurden. Sie zeigen den ganzen Planeten in einer Auflösung von rund zwei Kilometern pro Pixel. Das ist deutlich weniger als die maximale Auflösung der HRSC-Kamera von rund 12,5 Metern pro Pixel, dafür deckt dieses globale Mosaik den gesamten Planeten in einheitlichen und besonders präzisen Farbabstufungen.
Roter Staub und dunkles Vulkanmaterial
Das kontrastverstärkte Mosaik zeigt die Oberfläche des Mars dadurch in noch nie dagewesener Vielfalt und Detailtreue der Farben und gibt gleichzeitig Aufschluss über die Geologie und mineralogische Zusammensetzung. So stammt der auf einem Großteil der Marsoberfläche vorherrschende rötliche Farbton von einem hohen Anteil von oxidiertem Eisen im staubigen Regolith des Planeten. Von ihm hat der Mars auch den Beinahmen der Rote Planet.