Diese steinerne Badewanne ist mehr als 2.000 Jahre alt und gehörte einst König Herodes – dem aus der Bibel berüchtigten König Judäas. Die aus feinstem Alabaster gefertigte Wanne ist einer der wenigen persönlichen Gebrauchsgegenstände des Königs, die bis heute erhalten sind. Woher der Alabaster für diese antike, mehr als 1,5 Tonnen schwere Luxuswanne einst kam, haben Wissenschaftler erst jetzt herausgefunden.
Der ab 40 vor Christus über Judäa herrschende König Herodes ist aus der Bibel vor allem für seine Untaten bekannt: Er ließ kleine Kinder töten, um das Heranwachsen eines neuen „Königs der Juden“ zu verhindern. Abseits der biblischen Überlieferung jedoch galt Herodes als „großer Herrscher“. „Seine ‚Größe‘ spiegelt sich in seinen vielen Bauprojekten, seinem Wohlstand und politischen Einfluss wider: Er ließ Festungen, Paläste und ganze Städte errichten“, erklären Ayala Amir von der Bar-Ilan-Universität in Israel und ihre Kollegen.
Luxus-Badewanne für einen König
Weit weniger ist jedoch vom persönlichen Leben und Alltag des Herodes bekannt – Funde privater Objekte gibt es kaum. Eine Ausnahme bildet diese Badewanne aus feinstem Calcit-Alabaster. Das 1,5 Tonnen schwere Badegefäß wurde in Herodes privater Suite im Palast von Kypros nahe Jerusalem entdeckt. Auffallend ist die feine Maserung des Calcit-Alabasters, der sich wegen seiner Festigkeit und Wasserbeständigkeit gut für eine Badewanne eignete.
Doch woher kam der Alabaster für Herodes‘ Badewanne? Bisher vermuteten Archäologen, dass es im antiken Israel nur Abbaustätten für den wenig edlen und weicheren Gips-Alabaster gab. Der qualitativ hochwertigere Calcit-Alabaster für die Luxuswanne musste daher, so glaubte man, aus Ägypten importiert worden sein. Oder doch nicht?