Die Straße von Gibraltar blüht

Algen enthüllen turbulente Strömungen an Europas Südspitze

Die Straße von Gibraltar blüht © Norman Kuring/ NASA Ocean Color web

Nur 14 Kilometer breit ist die Straße von Gibraltar – die Meerenge, die Europa von Afrika trennt. Wie turbulent hier die Strömungen sind, enthüllen in dieser Aufnahme die grünlichen Wirbelmuster der Frühjahrs-Algenblüte in Atlantik und Mittelmeer.

Die Meeresstraße von Gibraltar trennt zwei Kontinente, bildet aber gleichzeitig die Verbindung zwischen zwei Ozeanen – dem Atlantik und dem Mittelmeer. Dadurch sorgt diese Wasserstraße unter anderem dafür, dass das Mittelmeerwasser erneuert und aufgefüllt wird. Was passieren würde, wenn dieser Zufluss blockiert wäre, zeigte sich vor rund sechs Millionen Jahren: Das gesamte Mittelmeer trocknete aus, um dann später in einer gewaltigen Sturzflut auf einen Schlag wieder gefüllt zu werden.

Heute strömen an der Oberfläche der Oberfläche der Meerenge gewaltige Wassermassen aus dem Atlantik ins Mittelmeer hinein. Die Meeresoberfläche hat dabei sogar ein messbares Gefälle: Die Pegel liegen auf der Mittelmeerseite rund neun Zentimeter tiefer als im Atlantik, an Spaniens Südküste knapp sieben Zentimeter tiefer als vor Marokko.

In tieferen, salzigeren Wasserschichten der Straße von Gibraltar jedoch herrscht eine Strömung in umgekehrter Richtung. Sie wirbelt das Wasser vor der Westküste Spaniens und vor allem im Golf von Cadiz auf. Innerhalb der Wasserstraße erzeugen die gegensätzlichen Strömungen gewaltige Wellen: Sie können bis zu 100 Meter hoch werden, sind jedoch an der Wasseroberfläche kaum zu bemerken.

Sichtbar werden die Turbulenzen rund um die Straße von Gibraltar aber in dieser Satellitenaufnahme vom 8. März 2017: Sie zeigt die auf Basis des Aqua-Satelliten der NASA und des Infrarotsensors des Suomi NPP-Satelliten ermittelte Algendichte in dieser Meeresregion. Gut sind die grünlichen Schlieren und Wirbel zu erkennen, die die Strömungen im Algenteppich verursachen.

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