Im Zentrum des Galaxienhaufens Abell 520 konzentriert sich ein gewaltiger Klumpen Dunkler Materie – in dieser Kompositaufnahmen blau eingefärbt. Entgegen bisherigen Annahmen befindet sich die Dunkle Materie damit nicht dort, wo die meisten Galaxien sitzen, sondern in einem gasreichen Bereich des Clusters. Warum sich in diesem Falle normale Masse und Dunkle Materie getrennt haben, ist noch unklar.
Der 2,4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernte Galaxienhaufen Abell 520 ist das Ergebnis einer gewaltigen Kollision zweier Ansammlungen von Galaxien. Mit Hilfe von Daten des Weltraumteleskops Hubble haben Astronomen in diesem Cluster die Verteilung von Gas, Licht und dunkler Materie analysiert und machen sie hier in diesem Kompositbild sichtbar. Orange markiert sind Gebiete, in denen besonders viel Sternenlicht auf eine hohe Galaxiendichte hindeutet. Grün sind Bereiche mit heißem Gas, dessen Strahlung das Röntgenteleskop Chandra aufgefangen hat.
Blau markiert ist der Bereich, in dem sich die größte Masse des Galaxienhaufens konzentriert. Da Dunkle Materie nicht sichtbar ist, aber Masse besitzt, gehen Astronomen davon aus, dass sich hier auch die Dunkle Materie konzentriert. Die Überlappungen von grün und blau in der Aufnahme deuten auf eine räumliche Nähe von Gas und Dunkler Materie, nicht aber von Galaxien und Dunkler Materie hin. Diese Trennung der beiden letzteren widerspricht bisherigen Theorien, nach denen die Dunkle Materie vor allem in und um Galaxien vorkommt. „Dieses Ergebnis ist ein Rätsel“, sagt der Astronom James Jee von der University of California in Davis. Die Dunkle Materie verhalte sich nicht wie erwartet und man wisse nicht, warum.