Der Gasriese Jupiter ist nicht nur der größte Planet des Sonnensystems, er beeindruckt auch durch Wetterphänomene gigantischen Ausmaßes. Diese Aufnahme der NASA-Raumsonde Juno zeigt eine Nahaufnahme der Jupiteratmosphäre aus knapp 15.000 Kilometern Höhe. Inmitten der turbulenten Gasströmungen ist hier der dunkle Schlund eines in lichtlose Tiefen reichenden Strudels zu sehen.
Lange waren vom Jupiter vor allem sein Großer Roter Fleck und seine rasenden Sturmbänder bekannt. Doch seit Juli 2016 liefert die NASA-Raumsonde Juno uns völlig neue, nahe Ansichten des Gasriesen. Sie umkreist den Jupiter auf stark elliptischen Umlaufbahnen, die sie immer wieder bis auf gut 4.000 Kilometer an die Wolkendecke des Planeten heranbringt. Ihre Aufnahmen und Messungen enthüllen dadurch Details, die zuvor nicht erfassbar waren.
Die Daten der Juno-Sonde haben unter anderem enthüllt, dass sich die sonst so geordneten Sturmbänder des Planeten an dessen Polen in chaotische Wirbel auflösen. Die Stürme auf dem Jupiter reichen dabei sogar bis in 3.000 Kilometer Tiefe und beeinflussen sogar das Schwerefeld des Gasriesen. Zudem besitzt der Planet zwar an beiden Polen Polarlichter, diese pulsieren aber unabhängig voneinander und könnte daher auch auf unterschiedliche Mechanismen zurückgehen.
Die hier gezeigte Juno-Aufnahme zeigt die Nahansicht eines Gebiets mitten in einem der starken Jetstreams des Gasplaneten. Die Raumsonde machte dieses Bild am 29. Mai 2019, als sie knapp 15.000 Kilometer über der Wolkendecke des Jupiter vorbeiflog. Zu sehen sind mehrere helle, hohe Wolken, die in der obersten Atmosphärenschicht des Planeten von der Sonne angestrahlt werden.
In der Bildmitte klafft in einem fast kreisförmigen Wirbel ein dunkler Schlund. Ähnlich wie beim Auge eines irdischen Wirbelsturms scheint auch dieser jovianische Sturmwirbel in seinem Zentrum frei von Wolken zu sein. Dadurch kann man bis in lichtlose Tiefen hineinblicken.
Quelle: NASA