Der Gasriese HAT-P-7b ist ziemlich exotisch. Denn seine Wolken sind nicht aus Wassereis oder Ammoniak, sondern aus Korund – dem Mineral, aus dem Rubine und Saphire bestehen. Aber das ist nicht alles: Weil die extreme Hitze auf dem Planeten Metalle in seiner Gashülle ionisiert, wirbeln seine turbulenten Magnetfelder auch die Gasströme durcheinander – wie hier sichtbar gemacht.
Der Exoplanet HAT-P-7b ähnelt auf den ersten Blick einem heißen Vetter des Jupiter. Er ist zwar rund 40 Prozent größer und 80 Prozent massereicher als unser Gasriese. Aber ähnlich wie auf dem Jupiter toben gewaltige Stürme in seiner Gashülle. Bereits 2016 stellten Astronomen fest, dass die Wolken auf der Nachtseite des Planeten Kristalle aus Perovskit und Korund enthalten – dem Mineral, aus dem auf der Erde unter anderem Rubine und Saphire bestehen.
Schon die ersten Beobachtungen deuteten darauf hin, dass auf HAT-P-7b extreme Wetterbedingungen herrschen. Weil der Planet seinem Stern immer die gleiche Seite zukehrt und ihm sehr nah ist, herrschen auf seiner Tagseite Temperaturen von rund 2.000 Grad. Die Nachtseite hingegen ist fast 1.000 Grad kühler.
Neue Beobachtungen zeigen nun, dass sich die Stürme und Gasströmungen in der Atmosphäre des Gasriesen zudem mit der Zeit stark ändern. Die normalerweise dominierenden Westwinde verschieben sich und kehren sich sogar um. Den Grund dafür hat nun Tamara Rogers vom Planetary Science Institute herausgefunden: „Die extremen Temperaturen ionisieren Alkalimetalle wie Lithium, Natrium und Kalium auf HAT-P-7b. Das führt zu einer Kopplung der Atmosphäre zum Magnetfeld des Planeten“, so die Forscherin.
Das Bild zeigt die Magnetfeldlinien in der Atmosphäre eines solchen heißen Jupiter. Die Farben repräsentieren die Polung. Entlang dieser Magnetströmungen bewegen sich wahrscheinlich auch die starken Stürme der Gashülle von HAT-P-7 b. Wie die Forscher ausrechneten, ist das Magnetfeld des Planeten rund sechsmal so stark wie das der Erde.