Schrecklich schön: Diese Aufnahme zeigt die Eruptionswolke des isländischen Gletschervulkans Grímsvötn am 21. Mai 2011. Die Wolke aus Asche und Wasserdampf reichte damals bis in knapp 20 Kilometer Höhe. Am Übergang zur Tropopause, der Grenzschicht zur oberen Atmosphäre, wurde sie abgeplattet und erhielt dadurch ihre faszinierend gebänderte, pilzförmige Struktur.
Unter dem größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, liegen nicht nur die höchsten, sondern auch die aktivsten Vulkane Islands. Das Bardarbunga und Grimsvötn-System gehört dabei zu den produktivsten der Insel. Das Magma aus seinem Reservoir hat einige der größten Eruptionen Islands gespeist, darunter auch den Ausbruch des Grimsvötn, der im November 1996 einen gewaltigen Jökullhaup auslöste – eine Sturzflut von Schmelzwasser, das sich durch die Hitze der Eruption unter dem Gletscher bildete und aus ihm hervorbrach.
Im Mai 2011 brach der Grimsvötn erneut aus. Über dieser Eruption wurde zwar nicht so prominent berichtet wie über den des Eyjafjallajökull im April 2010. Aber auch dieser Gletschervulkan-Ausbruch sorgte in Teilen Nordeuropas für Aschenregen und ausfallende Flüge. Die Eruptionswolke förderte Wasserdampf und Asche bis in rund 20 Kilometer Höhe. Als Folge fiel über großen Teilen Südost-Islands ein anhaltender Aschenregen. In Skandinavien fielen rund 900 Passagierflüge aus, weil die Asche im Luftraum die Flüge zu riskant machte.
Isländische Forscher haben nun herausgefunden, wie sich künftig Aschenwolken und Flugausfälle besser vorhersagen lassen: Offenbar lässt sich schon kurz vor dem Ausbruch eines Vulkans an der Verformung des Untergrunds ablesen, ob eine große oder kleine Eruptionswolke zu erwarten ist.