Wie ein grün-weißes Juwel liegt die australische Insel Adele Island im blauen Ozean. Das nur knapp drei Kilometer große Eiland ist von großen Sandbänken und einer breiten Gezeitenzone umgeben. Sie geben ihm, gemeinsam mit den Sandmustern im flachen umgebenden Wasser, dieses farbenfrohe Aussehen.
Adele Island liegt vor der Nordküste Australiens und ist eigentlich ein ziemlich öder, einsamer Ort. Denn das baumlose, mit Gras bewachsene Eiland ist unbewohnt und gerade einmal 2,9 Kilometer lang. Die höchste Erhebung des Inselchens ragt nur rund vier Meter über den Meeresspiegel hinaus. Einziges Zeugnis des Menschen ist ein solarbetriebener Leuchtturm an der Nordspitze der Insel.
Doch in diesem Foto, das ein Astronaut von Bord der Internationalen Raumstation ISS machte, bekommt das einsame Inselchen ein faszinierendes und erstaunlich farbenfrohes Gesicht. Denn gut zu erkennen sind nun die über fast 25 Kilometer langen Sandbänke rund um Adele Island und die komplexen Muster, die Ebbe und Flut im flachen Wasser rund um das Eiland hinterlassen haben.
Auffallend sind am Nordrand der Insel die schnurgeraden, senkrecht zur Küste stehenden hellen Streifen. Sie wurden durch die Gezeiten an diesem eher flach abfallwenden Rand des Inselplateaus geschaffen. Weiter im Südwesten hat das Meer dagegen einen Saum aus V-förmigen Sandmustern geformt. An der steileren Ostküste fehlen diese Muster fast ganz, hier ist dafür durch das Wasser hindurch ein System aus verzweigten Unterwasser-Canyons und Prielen erkennbar.
Die Insel selbst ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Denn hier brüten der Ariel-Fregattvogel (Fregata ariel) und drei weitere Vogelarten. Bedroht wird ihre Brut allerdings durch aus Polynesien eingeschleppte Ratten die Eier und Küken fressen.
