Ein Herz aus Quarz

Kristallzwillinge sind ein echtes Kunstwerk der Natur

Ein Herz aus Quarz © Jan-Peter Kasper/ Friedrich-Schiller-Universität Jena

Dieses Herz ist ein echtes Kunstwerk. Aber nicht Glasmacher oder Bildhauer schufen es, sondern die Natur: Es besteht aus zwei schräg zusammengewachsenen Quarzkristallen. Solche Kristallzwillinge sind heute nicht nur begehrte Sammlerstücke, für Mineralogen sind sie auch wissenschaftlich ein Schatz. Denn sie geben Auskunft über die Feinheiten der Kristallbildung.

Doch was genau ist das Faszinierende an diesen besonderen kristallinen Gebilden? „Bei einem Kristallzwilling sind zwei Kristalle eines Minerals nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten zusammengewachsen“, erklärt Birgit Kreher-Hartmann, Kustodin der Mineralogischen Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Dabei spiegeln sie sich entweder an einem Punkt, einer Ebene oder um 180 Grad gedreht an einer Achse.“

Darüber hinaus können sich Zwillinge auch durchdringen und nicht nur an einem Punkt oder einer Fläche berühren. „Wir haben in unserer Sammlung beispielsweise einen Durchdringungszwilling, den Goethe der Universität Jena geschenkt hat“, berichtet Kreher-Hartmann. „Es wird vermutet, dass er einer der ersten war, der sich mit diesem Phänomen eingehender beschäftigt und diese Zwillinge gezeichnet hat.“

Zwillinge treten aber in allen Kristallklassen und -systemen auf und sind gar nicht so selten, wie die Mineralogin erklärt. Es gibt aber Mineralien, wie Feldspat, bei denen sie besonders sehr häufig auftreten. Die Erforschung solcher Kristallzwillinge kann wichtige Informationen darüber liefern, wie sich Mineralien bilden, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie man diese Faktoren verändern muss, um Einfluss auf das Wachstum nehmen zu können.

Die Schönheit und Vielfalt solcher Kristallzwillinge ist ab dem 2. Dezember in Jena zu bewundern. Denn unter dem Titel „Ein Mineral kommt selten allein – Zwillinge und mehr“ zeigt eine Ausstellung in der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena insgesamt etwa 250 Exponate aus der eigenen Sammlung aus – fast ausschließlich Zwillinge oder andere Viellinge.

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