Aus der Marsumlaufbahn gesehen gleicht der Victoria-Krater ein wenig einer überdimensionierten Sonnenblume. Die steilen, gelappten Wände und eine rasterartige Struktur am Kraterboden prägen das Bild des 800 Meter großen Kraters. Er entstand durch einen Meteoriteneinschlag in die Meridiani Planum, einer nahe des Äquators gelegenen Hochebene des Mars.
Besonders spannend an dieser fast senkrecht hinabblickenden Aufnahme der „High Resolution Imaging Science Experiment” (HiRISE) Kamera an Bord der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter ist der Kraterrand. Denn die an ihrem oberen Ende zu Tage tretende hellweißliche Schicht wurde durch Diagenese gebildet, eine typische chemische und physikalische Veränderung von Ablagerungen im Laufe der Zeit. Das helle Band dieses Gesteins trennt das darunterliegende Untergrundgestein von dem durch den Einschlag aufgeworfenen Material.
Die Aufnahmen des Mars Reconnaissance Orbiter dienten neben der Kartierung des Geländes auch dazu, einen geeigneten Weg für das NASA-Roboterfahrzeug „Opportunity“ zu erkunden. Der Rover hatte auf seiner Fahrt über die Marsoberfläche den Krater besucht und seine Aufnahmen und Messungen enthüllten unter anderem den Charakter des hellen Bandes in der Kraterwand.