Frühe Füße: In den ersten sieben bis acht Wochen unseres Lebens sehen unsere Füße noch so aus wie auf diesem Bild – eher wie eine kleine Hand. Zu diesem Zeitpunkt formen sich unsere Zehen gerade aus einem kugeligen Zellknubbel, der gezielt jene Zellen zurückbildet, die noch in den späteren Zehenzwischenräumen liegen. Forschende haben diese Gliedmaßenentwicklung nun erstmals im Detail beobachten und kartieren können und berichten in „Nature“ von ihren Erkenntnissen.
Unser Leben beginnt als befruchtete Eizelle, die sich immer weiter teilt. Nach und nach bilden sich dabei verschiedene Gewebetypen heraus. Aus ihnen entstehen dann zum Beispiel unser Gehirn, unser Herz oder unsere Hände. Erst nach und nach entwickelt der Embryo im Mutterleib sein typisch menschliches Aussehen, darunter Hände mit langen Fingern und opponierbaren Daumen.
Vom Knubbel zum Fuß
Wie die Entwicklung vom Zellhaufen zum kleinen Menschen aussieht, ist allerdings noch nicht in allen Details bekannt. Denn aus ethischen und technischen Gründen konnten wir die Embryonalentwicklung bislang nur bei Modellorganismen wie Mäusen in ganzer Länge verfolgen. Menschliche Embryos oder Embryos aus menschlichen Stammzellen dürfen dagegen nur bis zu einem Alter von 14 Tagen im Labor gezüchtet werden.
Aus den bisherigen Studien wissen wir aber immerhin grob, wie sich zum Beispiel unsere Hände und Füße bilden. Beide bestehen zu Beginn aus einem kugelförmigen Zellknubbel. Erst indem sich einige dieser Zellen im Laufe der Zeit wieder gezielt zurückbilden, nimmt der Knubbel irgendwann die Form eines menschlichen Fußes mit fünf Zehen beziehungsweise einer Hand mit fünf Fingern an.