So detailreich wie nie zuvor: Dieses Porträt unseres Planeten stammt vom neuesten europäischen Wettersatelliten MTG-I1 – und begeistert die Meteorologen. Denn die Kamera des Meteosat-Satelliten der dritten Generation zeigt die Erdatmosphäre und ihre Wolkenformationen so hochaufgelöst und detailreich wie kein anderer geostationärer Satellit vor ihm. Das ermöglicht künftig genauere und treffsicherere Wettervorhersagen.
Satelliten sind für die Wettervorhersage unverzichtbar: Von der geostationären Umlaufbahn aus überblicken sie weite Teile der Erdoberfläche und Atmosphäre und zeigen so, wo sich beispielsweise ein Sturmtief zusammenbraut, wie sich Regenfronten verlagern oder wo wolkenloses Hochdruckwetter herrscht. Aus der Verlagerung der atmosphärischen Phänomene lassen sich zudem Windrichtung und -geschwindigkeit abschätzen.
Diese Aufnahme stammt vom neuesten Mitglied der Wettersatelliten-Flotte Europas, dem am 13. Dezember 2022 gestarteten Meteosat Third Generation Imager-1 (MTG-I1). Er kann die Erdatmosphäre alle zehn Minuten mit einer Auflösung von 500 mal 500 Metern aufnehmen. „Die höhere Auflösung und die Tatsache, dass jetzt Bilder häufiger aufgenommen werden als vorher, versetzen die Wetterdienste in die Lage, schwere Wetterereignisse schneller und präziser zu erkennen und vorherzusagen“, erklärt EUMETSAT-Generaldirektor Phil Evans.
Wolkenwirbel, Alpenschnee und Meeresalgen
Das am 8.März 2023 erstellte Bild zeigt die Hälfte der Erdkugel mit dem nullten Längengrad etwa in der Bildmitte. Deutlich zu erkennen sind die Wolken über einem großen Teil von Nord- und Westeuropa sowie Skandinavien, während der Himmel über Italien und dem Westbalkan relativ klar ist. Details wie Wolkenwirbel über den Kanarischen Inseln, schneebedeckte Alpengipfel und Sedimente im Mittelmeer sind wesentlich deutlicher zu erkennen als noch bei den Meteosat-Satelliten der zweiten Generation.