Autsch! Mit diesem großen Maul voller spitzer Zähne möchte wohl keiner gern Bekanntschaft machen. Zum Glück haben es blutsaugende Neunaugen wie dieses nur selten auf Schwimmer und dafür viel häufiger auf große Fische abgesehen. Doch nicht nur die Lebensweise dieser kieferlosen Wirbeltiere ist besonders, sondern auch ihre DNA.
Neunaugen sind in vielerlei Hinsicht kurios. So sehen sie zum Beispiel aus wie Fische, sind aber gar keine. Denn anders als Fische besitzen Neunaugen keine Kiefer, sondern lediglich ein rundliches Saugmaul voller spitzer Hornzähne. Damit haften sie sich an ihre Beute an – in der Regel große Fische, ganz selten auch mal Badegäste –, raspeln Fleischstücke ab und saugen Blut.
Große, gesunde Fische überleben eine solche Attacke meist. Zurück bleiben lediglich charakteristische runde Naben. Nur für kleinere und geschwächte Fische endet ein Neunaugen-Angriff auch mal tödlich. Anders als der Name vermuten lässt, haben Neunaugen übrigens nicht wirklich neun Augen, sondern zwei. Doch ihre Nasenöffnung und sieben rundliche Kiemenspalten an der Seite ihres Körpers lassen die Tiere auf den ersten Blick vieläugig erscheinen.
Ein urzeitliches Erbe
Neunaugen gibt es bereits seit der Urzeit. Sie sind lebende Fossilien, die sich seit ihrer Entstehung vor über 360 Millionen – noch vor den Dinosauriern – kaum verändert haben. Dieses urzeitliche Erbe ist für die Wissenschaft äußerst wertvoll, denn es erlaubt unvergleichliche Einblicke in die Welt der frühen Wirbeltiere und darin, wie der gemeinsame Vorfahre aller Wirbeltiere ausgesehen haben könnte.