Bei uns auf der Erde sind viele Landschaftsformen durch den Einfluss eiszeitlicher Gletscher entstanden. Doch auch auf dem Mars gibt es Strukturen, die vom Eis geprägt wurden. Zu diesen gehört der 130 Kilometer große Moreux-Krater. Sein Zentralberg und auch der Kraterrand wurden im Laufe der Zeit von marsianischen Gletschern rundgeschliffen, wie diese Aufnahme der ESA-Sonde Mars Express zeigt.
Lange galt der Mars als eher trockener, wasserarmer Planet. Doch in den letzten Jahren haben Raumsonden und Rover an vielen Stellen des Roten Planeten Vorkommen von Wassereis entdeckt – an den Polen, aber auch unter der Oberfläche der mittleren Breiten. Zusätzlich gibt es tausende von Staub bedeckten Gletschern, die sich unter Staub verborgen um den Planeten ziehen. Forscher haben zudem Hinweise darauf gefunden, dass auch der Mars mindestens eine Eiszeit erlebt hat.
Erst ein Einschlag, dann das Eis
Dass Eis und Gletscher sogar die Landschaft auf dem Roten Planeten verändern und prägen können, belegt nun diese Aufnahme der ESA-Raumsonde Mars Express. Sie zeigt den 130 Kilometer großen Moreux-Krater, der auf rund 42 Grad nördlicher Breite liegt. Entstanden ist dieser Krater wahrscheinlich vor Millionen Jahren durch den Einschlag eines größeren Asteroiden. Typischerweise hinterlassen solche Einschläge einen komplexen Krater mit einem Zentralberg und teilweise mehreren ringförmigen Erhebungen.
Doch beim Moreux-Krater war noch etwas anders im Spiel: Die abgerundete Form des Zentralbergs und der Kraterränder deutet auf eine starke Erosion hin. Aufgrund der Form der Erosionsspuren gehen Forscher davon aus, dass in diese Falle marsianische Gletscher das Gesteins im Laufe der Zeit abgetragen haben und den Zentralberg rundgeschliffen haben. Ob dies während der letzten Eiszeit des Mars vor mehr als 370.000 Jahre geschah oder früher, ist allerdings unbekannt.
Quelle: European Space Agency (ESA)