Das Erdbeben vom 26. Dezember 2004 vor Sumatra löste nicht nur einen gewaltigen Tsunami aus, es veränderte auch die gesamte Erdkruste in dieser Region. Als Folge der plötzlichen Verschiebung an der Plattengrenze zwischen den Indo-Australischen und der Burmesischen Platte hob sich der Meeresboden an einigen Stellen und senkte sich an anderen ab.
In den Wochen und Monaten nach dem Erdbeben lieferten Satellitenaufnahmen wertvolle Daten über diese tief greifenden Veränderungen. Ein Wissenschaftlerteam um den Geologen Aron Meltzner entdeckte Höhenveränderungen über eine Strecke von knapp 1.600 Kilometern entlang der Plattengrenze. Die Aufnahmen belegen zudem, dass die Verwerfung durch das Beben sich um rund 100 Kilometer weiter nach Norden erstreckte als die seismischen und GPS-Messungen zuvor gezeigt hatten.
Die beiden Aufnahmen des Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) an Bord des Satelliten Terra der NASA zeigen die zu den Andamanen gehörende Insel North Reef, einmal vor dem Beben am 2. Dezember 2004 und nach dem Beben im Februar 2005. Deutlich ist zu erkennen, dass das vorher komplett mit Wasser bedeckte Korallenriff durch die Anhebung des Meeresbodens nun freiliegt (weißlich) und die Korallen teilweise abgestorben und durch Algen überwachsen sind (rötlich).