In seinen ersten Himmelsbeobachtungen nach der erfolgreichen Reparatur im Dezember 1999 hat das Weltraumteleskop Hubble dieses Bild des planetaren Nebels NGC 2392 aufgenommen. Das glühende Relikt eines sterbenden Sterns wurde schon 1787 von William Herschel entdeckt und „Eskimo-Nebel“ getauft. Durch ein auf der Erde stationiertes Teleskop betrachtet, ähnelt der Nebel einem von einem Fellkragen umgebenen Gesicht. Er liegt rund 5000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Gemini.
In dieser Hubble-Aufnahme zeigt, das innerhalb des „Fellkragens“ kometenartig geformte Objekte vom zentralen sterbenden Stern wegstreben. Über ihren Ursprung sind sich die Astronomen allerdings noch nicht im Klaren. „Die Klumpen, die die Kometenkerne bilden, scheinen alle in gleichem Abstand vom Stern zu liegen. Diese Tatsache könnte uns bei der Suche nach einer Erklärung für die Klumpenbildung helfen.“, erklärt J. Patrick Harrington, Experte für planetarische Nebel der Universität von Maryland.
Auch das „Gesicht“ des „Eskimos“ enthüllt neue Details: Obwohl die Zentralregion auf den ersten Blick einem wirren Zwirnsfadenknäuel gleicht, besteht sie tatsächlich aus einer Blase von Materie, die mit hoher Geschwindigkeit vom Zentralstern weggeschleudert wird. Die Farben des Nebels in dieser Aufnahme deuten auf die unterschiedlichen Gaskomponenten im Nebel hin: Stickstoff (rot), Wasserstoff (grün), Sauerstoff (blau) und Helium (violett).
Der planetare Nebel begann sich vor rund 10.000 Jahren zu formen, als der sterbende Stern anfing, Materie ins All zu schleudern. Wissenschaftler glauben, das die charakteristische Form des „Eskimo-Nebels auf einen Ring aus dichtem Materal zurückgeht, der ursprünglich wie ein Band um den Äquator des Zentralsterns lag. Nach seiner letzten Lebensphase als roter Riese wanderte dieser Materiering mit „nur“ 115.000 Stundenkilometern nach außen ind en Weltraum. Die sehr viel schnelleren und explosiven stellaren Winde wurden von diesem Ring blockiert und wichen nach Norden und Süden aus. Mit 1,5 Millionen Stundenkilometern verteilte sich die in ihnen enthaltene Materie im All und bildete zwei elliptische Materieblasen von mehr als einem Lichtjahr Länge und einem halben Lichtjahr Breite.