Der Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) an Bord des Weltraumteleskops Hubble verdanken wir einige der berühmtesten Astronomie-Aufnahmen überhaupt, darunter die Säulen des Adlernebels und der Einschlag des Kometen P/Shoemaker-Levy 9 auf dem Jupiter. Jetzt, am Ende ihrer 16-jährigen Dienstzeit, haben Astronomen diesen am 4. Mai 2009 aufgenommenen planetarischen Nebel als letztes „Highlightbild“ ausgewählt. Die Kamera wird in der kommenden Service-Mission durch ein Nachfolgemodell ausgetauscht.
Der planetarische Nebel, Kohoutek 4-55, liegt rund 4.600 Lichtjahre von der Erde entfernt in der Konstellation Cygnus. Benannt wurde er nach seinem Entdecker Lubos Kohoutek, einem tschechischen Astronomen. Ein planetarischer Nebel enthält die Reste der äußeren Schichten eines Roten Riesensterns, die bei dessen letzten Lebensphasen ins All hinaus geschleudert worden sind. Ultraviolette Strahlung, die von dem verbleibenden heißen Kern des Sterns ausgeht, ionisiert die ausgestoßenen Gashüllen und bringt sie zum Leuchten.
Die Farben in der Aufnahme zeigen die Zusammensetzung der unterschiedlichen Emissionswolken im Nebel: Stickstoff leuchtet rot, Wasserstoff grün und Sauerstoff blau. Im Falle von K 4-55 ist das gesamte System von einem rötlichen Schein aus Stickstoffgas umgeben. Im Zentrum ist ein heller innerer Ring von einer bipolaren Struktur umgeben. Eine solche Multi-Schalenstruktur ist bei planetarischen Nebels eher ungewöhnlich.