Mit leuchtend grünen und violetten Schleiern ziert hier das Polarlicht den Himmel über einem norwegischen Fjord. Die grüne und violette Farbe zeigt, dass dieses Leuchten von angeregten Sauerstoff und Stickstoff-Teilchen verursacht wird. Solche Polarlichter sind immer dann besonders zahlreich und ausgedehnt, wenn ein Sonnensturm die Erde trifft.
Die geheimnisvollen Lichterscheinungen des hohen Nordens haben schon immer die Phantasie der Menschen beflügelt. In den Sagen und Mythen der Nordlandbewohner waren es Sendboten der Geister der Ahnen oder der im Kampf gefallenen Krieger. Galileo Galilei taufte das Phänomen des Polarlichts „Aurora“– „Morgenröte“, wahrscheinlich, weil das Leuchten am Himmel einen Sonnenaufgang mitten in der Nacht vorgaukeln kann.
Heute weiß man, dass Polarlichter durch energiereiche, geladenen Teilchen aus dem All verursacht werden, die in die oberen Schichten der Atmosphäre eindringen. Dort kollidieren sie mit den Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen der Luft und übertragen dabei ihre Energie. Diese wird von den Luftteilchen als Licht unterschiedlicher Wellenlänge wieder abgestrahlt – von Sauerstoffatomen als grünes und rotes, von Stickstoff als blaues und violettes Licht.
Dass dieses Polarlicht über Norwegen fotografiert wurde ist kein Zufall: Weil die Magnetfeldlinien der Erde im hohen Norden und tiefen Süden steiler zur Erdoberfläche stehen, ist dort der Schutzschirm gegen energiereiche Weltraum-Teilchen durchlässiger. Polarlichter treten deshalb am häufigsten jenseits des 64. Breitengrads auf – im sogenannten Polarlichtoval.