Dieser feurige Strahl beförderte am 23. April 2021 eine vierköpfige Crew zur Internationalen Raumstation ISS. Sie reisten an Bord einer Dragon-Kapsel, die von der SpaceX-Trägerrakete Falcon in den Orbit gebracht wurde. Hier zu sehen sind die glühenden Gase, die bei der Verbrennung von flüssigem Sauerstoff und des Raketentreibstoffs RP-1 in den Merlin-Triebwerken der Rakete entstehen.
Um die Erdschwerkraft zu überwinden und selbst große Lasten ins All zu befördern, müssen Raketentriebwerke einen enormen Schub erzeugen. Bei den den bis 2011 von der NASA eingesetzten Space Shuttles sorgten deshalb neben den mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff betriebenen Haupttriebwerken mehrere Feststoffraketen für zusätzlichen Schub.
Kohlenwasserstoffmischung statt flüssigem Wasserstoff
Der hier hellleuchtende Abgasstrahl stammt dagegen von einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Diese Trägerrakete bekommt ihren Schub von neun Merlin-Triebwerken, einer Eigenentwicklung von SpaceX. Sie nutzen als Kraftstoff keinen flüssigen Wasserstoff, sondern den Raketentreibstoff RP-1. Dieses flüssige Kohlenwasserstoffgemisch ist ein Derivat des Kerosins. Anders als flüssiger Wasseroff muss RP-1 nicht gekühlt werden und es hat eine deutlich höhere Dichte.
Auch wenn das Gemisch aus dem Raketentreibstoff und Sauerstoff in Bezug auf seine Masse etwas weniger Schub erzeugt, gleicht die größere Dichte des RP-1 dies wieder aus. Dadurch sind die Merlin-Triebwerke der Falcon 9 stark genug, um auch ohne Feststoff-Booster beim Start eine Gesamtlast von mehr als 500 Tonnen in die Höhe zu bringen. Die größere und tragfähigere SpaceX-Rakete Falcon Heavy nutzt drei dieser Einheiten aus neun Merlin-Triebwerken.